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Ausflüge in den Sommerferien: Erkundungs-Tour im Berliner Umland

Schon fast Halbzeit bei den Sommerferien: Höchste Zeit für einen Ausflug ins Berliner Umland – das Wetter spielt auch mit. Unsere Tipps.

RUTSCHEN IM FREIEN FALL

Schon einmal hat unsereins wegen Herzklopfens kurz vorm Start ein Abenteuer gecancelt, das war beim Bungeejumping in Neuseeland. Und nun sitze ich hier oben im Fantasieturm im Open-Air-Kinderspieleparadies Irrlandia mit meiner Rutschmatte und traue mich nicht. „Machen Sie doch, ist nicht schlimm“, sagen die Kleinen, aber ich klettere im Holzturm wieder runter. Die 12-Meter-Freifallrutsche kann man sich ja noch aufheben, tröste ich mich, und zum Glück sind auch weder meine Nichte, 11, noch mein Neffe, 13, so unglaublich scharf drauf. Also erst mal halbe Höhe – in den Sitzsack setzen, an der Schlaufe festhalten, nach hinten lehnen und...ist kurz wie fliegen, juchu! Auch hier gleitet – wie bei den anderen auf der Riesenrutsche – die Fahrt sanft in der Rutschrinne aus. Wir laufen aber lieber durchs Barfuß- und Maislabyrinth, rollen in Riesenreifen sitzend eine Schräge herunter und balancieren auf einer Art Riesenholzkabelrolle. Der „Irrlandia“-Mitmachpark mit Brandenburgs höchsten Rutschen ist für angehende Teenager gerade noch so spaßig, für Kleine ist es der Ferienkracher. Es gibt einen Wasserspraypark, Hängebrücken, Baumhäuser, Wasserbombenwurfanlagen, Kistenrutschen, das Spiegellabyrinth – insgesamt 60 Spielstationen. Tanten oder Eltern können am Palmbeach in Liegestühlen chillen. Wer alles durch hat, kann die Burg Storkow besichtigen oder im Freibad vom Einer und Dreier springen. Aber eins sage ich: Die Fördermittel der EU und des Landes Brandenburg zum Bau der Riesenrutsche sind nicht umsonst ausgegeben. Man sieht sich immer zweimal im Leben.

Irrlandia, bis 4. Oktober 10 bis 18 Uhr, Lebbiner Straße 1, 15859 Storkow (Mark), Telefon 033678 41732, www.irrlandia.de. 7 Euro Eintritt, Ferienpässe gelten. Schließtage im September: 7.9., 14.9., 28.9.

Die Frisuren sitzen: Als Prinzessinnen, Hofdamen und Prinzen können sich Kinder beim Ferienprogramm der Preußischen Schlösserstiftung verkleiden.
Die Frisuren sitzen: Als Prinzessinnen, Hofdamen und Prinzen können sich Kinder beim Ferienprogramm der Preußischen Schlösserstiftung verkleiden.

© Peter Adamik

ENDLICH PRINZESSIN SEIN

Auf Schloss Paretz im Havelland verbrachte die preußische Königsfamilie vor 200 Jahren ihre Sommer. Wie lebte es sich so als Königskind auf dem Land? Bei einer Familienführung durch das Schloss und die Remise können Kinder sich selbst mal wie Prinzen und Prinzessinnen fühlen und dazu in Kostüme schlüpfen. (22.8., 14 Uhr, Tel. 033233-73611). Auch in den anderen Schlössern in Brandenburg ist in den Ferien viel los für Kinder und Familien. Im Neuen Palais in Potsdam kann man sich ebenfalls verkleiden, höfische Tänze lernen und den perfekten Knicks üben (12.8., 10–13 Uhr, Tel. 0331-9694200). Wer sich ausgiebiger mit höfischen Benimmregeln beschäftigen möchte, der kann sich in der letzten Ferienwoche für einen viertägigen Workshop im Neuen Palais anmelden (25.8. bis 28.8., jeweils 10–13 Uhr, Tel. 0331-9694200). Bei gutem Wetter werden historische Kinderspiele draußen im Park Sanssouci veranstaltet.

Dort spielt auch ein weiterer Ferienworkshop der Preußischen Schlösserstiftung: „Plein Air“ – unter freiem Himmel wird gemalt, und zwar Blüten, Früchte und Tiere des königlichen Gartens. Gemeinsam mit Künstlerin Jana Feiler entdecken die Teilnehmer besondere Bäume und essbare Pflanze und besuchen geheimnisvolle Orte des Parks wie beispielsweise die Römischen Bäder. Der Workshop ist geeignet für Schüler von acht bis achtzehn Jahren (25.8. bis 28.8., jeweils 10–13 Uhr, Tel. 0331-9694200).

Auch in Berlin ist was los: Im Jagdschloss Grunewald wird zum Abschluss der Ferien am Sonntag, 30.8., Rotkäppchen als Märchentheater aufgeführt. Und auf der Pfaueninsel gibt es eine Führung, bei der eine Elfe Kindern ihre Lieblingsorte verrät (15.8., 14.30 Uhr, Tel. 0331-9694200).

Einen Überblick über das Ferienprogramm der Schlösserstiftung und Anmeldeinformationen gibt es im Internet unter www.spsg.de/ferienprogramm.

MEISTERLICH WAKEBOARDEN

Beim Wakeboarden schnallt man sich eine Art kleines Surfbrett an die Füße, nimmt ein Seil in die Hand und lässt sich dann übers Wasser ziehen. Zumindest theoretisch klingt das nicht schwer. Der englische Begriff „wake“ steht für die Kielwelle, die ein Boot erzeugt und über die der Wakeboarder gekonnte Sprünge vollführt. Doch bis daran überhaupt zu denken ist, sind einige Übungsstunden nötig. Zum Lernen bestens geeignet sind spezielle Seilbahn-Anlagen in kleinen Seen. Im Berliner Umland bieten Betreiber in Großbeeren, Zossen, Velten und Bad Saarow Ferienkurse für Einsteiger an. Ein Kurs geht in der Regel über zwei Stunden und kostet inklusive Ausrüstung zwischen 35 und 55 Euro.

Im mecklenburgischen Neubrandenburg, mit dem Zug etwa zwei Stunden von Berlin entfernt, gibt es eine wahrlich weltmeisterliche Anlage. Vor fünf Jahren fand hier erstmals eine Wakeboard-WM in Deutschland statt. Noch heute trainiert die Weltelite oft hier und bietet Inspiration für den Nachwuchs. Beim Wakeboarden hilft es, wenn man Erfahrungen mit Wasserski gemacht hat. Ein fünftägiger Ferienkurs inklusive Ausrüstung kostet in Neubrandenburg 95 Euro. (Infos unter www.wasserski-seilbahn.de, Tel. 0395- 4216161).

Wer traut sich? Die höchste Freifallrutsche in Irrlandia-Spielepark.
Wer traut sich? Die höchste Freifallrutsche in Irrlandia-Spielepark.

© Annette Kögel

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