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Bildungskongress: Schulen drohen weitere Einsparungen

Ein halbes Jahr nach dem Brandbrief von Mitte über zahlreiche Mängel an Berlins Schulen ist eine Entspannung nicht in Sicht. Dies wurde am Samstag bei einem Bildungskongress im Roten Rathaus deutlich, den die Schulen mit dem Landeselternausschuss organisiert hatten.

Mittes Bürgermeister Christian Hanke (SPD) kündigte sogar an, dass sich die Lage an den Schulen noch verschärfen werde: Angesichts neuer Einsparvorgaben an die Bezirke von über 140 Millionen Euro befürchte er einen „Flächenbrand“.

Vertreter der Schulen hatten zuvor auf ihre Probleme hingewiesen. Die Leiterin der Kurt-Tucholsky-Grundschule sprach von sieben langzeiterkrankten Lehrern, für die kaum adäquater Ersatz in Sicht sei. Den Kollegen sei „angst und bange“ angesichts dessen, dass sie wieder bis zu 28 Kinder pro Klasse, darunter viele mit Behinderungen, aufnehmen müssten. Die Direktorin des Diesterweg-Gymnasium wies darauf hin, dass man angesichts der rasant steigenden Migrantenzahlen vor Herausforderungen stehe, die mit dem jetzt vorhandenen Konzepten und Personalzuweisungen nicht zu bewältigen seien. Auch Michael Wüstenberg vom Lessing-Gymnasium beklagte die knappe Personalausstattung, während die Schüler vor allem die baulichen Mängel bemängelten. Der Leiter der Moses-Mendelssohn-Schule, Hartmut Blees, nannte es eine „Schande“, dass der Bildungssenator keinen Vertreter zum Kongress geschickt habe. Auch Landeselternsprecher André Schindler zeigt sich „sehr enttäuscht“.

Mittes Bürgermeister Hanke berichtete, dass sich der Rat der Bürgermeister soeben geeinigt habe, die neuen Sparauflagen für 2010/11 nicht zu akzeptieren. Neuköllns Bürgermeister Heinz Buschkowski (SPD) bestätigte das: Die Sparvorgaben seien „verfassungswidrig“ und „verheerend“. Es gebe einen „handfesten Konflikt“ zwischen Bezirken und Senat. sve

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