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Schule: Britisches Programm

Nach der Insolvenz kam die Rettung: Auf dem Gelände des Amalienhofes hat die Internationale Schule große Pläne

Wenn am kommenden Freitag ein Feuerwerk den Staakener Himmel beleuchtet, dürfte sich mancher fragen, was es denn da zu feiern gibt zwischen Heerstraße und Hahneberg. Wer sich dann neugierig auf die Suche macht, wird einen kleinen Weg finden und schließlich vor der prächtigen Fassade des alten Gutes Amalienhof stehen. Dann wird er den kleinen Lämpchen im Park folgen, irgendwann Stimmengewirr hören und schließlich den Duft von Barbecue bemerken. Und dann wird er erfahren, was es hier zu feiern gibt: die Wiedergeburt einer Schule.

Vor sieben Monaten war an dieses Happy End nicht zu denken: Da machte die damalige „Cambridge International School“ Negativschlagzeilen, weil sie in die Insolvenz geraten war: Ein zwielichtiger Zwischenbesitzer und ein dubioser Weiterverkauf hatten den Schulbetrieb beinahe zum Erliegen gebracht – mit unbezahlten Lehrergehältern und schwindenden Schülerzahlen.

Die Wende kam unversehens: Peter Zühlsdorff, einer der umtriebigsten Industriemanager Deutschlands, stieß auf den insolventen Betrieb, als er gerade auf der Suche nach einer Schule für seine Töchter war. Da die Mädchen bis dahin im Ausland gelebt und nur internationale Schulen besucht hatten, war ihm sehr daran gelegen, eine adäquate Fortsetzung zu finden, also eine Schule, die zum britischen Abitur, dem A-Level, führt.

Die einzige Schule Berlins, die dafür infrage kam, war die Cambridge International School. Zühlsdorff – gerade frisch im Ruhestand – sah sich das weitläufige Gelände an, lernte das Kollegium kennen und das Schulprogramm, sprach mit dem Insolvenzverwalter – und entschied sich rasch, der Schule zu helfen.

Inzwischen heißt die internationale Schule „Villa Amalienhof“, es wurde viel umgebaut, der Eingangsbereich erhielt eine einladende Rezeption, und ein Stück Land wurde hinzugekauft, damit die Schule expandieren kann: „Der Park steht unter Denkmalschutz und darf deshalb nicht bebaut werden“, begründet Zühlsdorff den Zukauf. Sein Ziel sind rund 400 Schüler. Zurzeit sind es erst rund 100, um die sich 30 Lehrer kümmern.

Nicht nur Eltern, Lehrer und Schüler sind glücklich über die unverhoffte Rettung: Auch der Bezirk Spandau ist heilfroh darüber, dass die traditionsreiche Immobile in sichere Hände gekommen ist. Zudem laufen bereits Verhandlungen mit dem Liegenschaftsfonds Berlin über den Kauf des gesamten Vier-Hektar-Grundstücks.

„Es ist ein Traum, was man da draußen machen kann“, schwärmt Zühlsdorff. Zusammen mit seiner Frau Svetlana Zotkina und Schulleiterin Martha Preus als Geschäftsführerinnen ist er gerade dabei, weitere Pläne zu verwirklichen. So wird eine alte Remise gerade zum Kunstraum umgestaltet. Schon fertig ist ein Freilufttheater im großen Park, in dem am Freitag die „Bonfire Night Party“ mit Feuerwerk stattfindet. Um 17 Uhr geht es los in der Heerstraße 465. sve

Anmeldungen zur Party unter Tel. 364 398 20 oder Mail an info@is-va.com

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