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Flurschaden. Im Treppenhaus der Renée-Sintenis-Grundschule in Frohnau ist die Decke eingestürzt – zum Glück am Wochenende, als keine Kinder hier entlangliefen.

© privat

Deckeneinsturz im Schultreppenhaus: Grundschule in Berlin-Frohnau bleibt vorerst geschlossen

Für die Schüler der Renée-Sintenis-Schule in Frohnau werden Ersatzräume in anderen Reinickendorfer Schulen gesucht. Nachdem am Wochenende eine Decke eingestürzt war, muss die Schule wohl länger gesperrt bleiben.

Die Renée-Sintenis-Grundschule in Frohnau, in der am Wochenende eine Decke im Treppenhaus eingestürzt war, bleibt vorerst gesperrt. In dieser Woche findet nur eine Notbetreuung im Hortgebäude statt, sagte die Reinickendorfer Schulstadträtin Katrin Schultze-Berndt (CDU). Wie es danach weitergeht, ist unklar. Wahrscheinlich müssen für einige oder alle 16 Klassen der Grundschule Ersatzunterrichtsräume in anderen Schulen des Bezirks gefunden werden. Das sei eine Herausforderung, zumal die Schulplätze ohnehin knapp seien. Hinzu kommen organisatorische Schwierigkeiten, wie etwa die, dass viele Kinder nach dem Unterricht eigentlich weiter im Hort der Sintenis-Schule betreut werden oder dass Lehrer, die in mehreren Klassen unterrichten, dann zwischen unterschiedlichen Schulen hin und herfahren müssten.

Im Bezirk wird jetzt auf den Bericht des Gutachters gewartet, der nach einer Ersteinschätzung am Montag vorsorglich große Teile des Hauptgebäudes sperren ließ. Erst dann könne festgelegt werden, wieviele Räume saniert werden müssten, sagte der Leiter des bezirklichen Facility Managements. Vielen Schülern und Lehrern sitze der Schreck noch in den Knochen, erzählte ein Personalrat: „Man saß ja eigentlich unter einer Zeitbombe.“ Nach einer ersten Einschätzung geht man, wie berichtet, davon aus, dass der Unfall auf einen bereits Jahrzehnte zurückliegenden Pfusch bei der Anbringung der Deckenaufhängung zurückgeht. Die Schule wurde 1957 gebaut. „Eine solche Konstruktion wäre heute nicht mehr normgemäß“, so der Leiter des Facility Managements. Verletzt wurde bei dem Vorfall niemand.

Erst vor wenigen Tagen, am 28. April, war ein Unfall in einer Spandauer Sekundarschule nicht so glimpflich ausgegangen. In der Schule an der Jungfernheide wurden zwei Schüler verletzt, als ein Fenster auf sie stürzte. Die Zehntklässler erlitten Schnittwunden an Hals und Kopf, die allerdings nicht genäht werden mussten, sagte die Schulleiterin.

Zu dem Unfall sei es gekommen, als ein Schüler, ein geöffnetes Fenster, neben dem er gesessen hatte, beim Aufstehen versehentlich mit dem Rücken anhob. Dadurch wurde das Fenster aus der Verankerung gelöst und stürzte auf die Mitschüler des Jungen. Nach einer ersten Einschätzung von Gutachtern seien die Bolzen zu kurz, sagte eine Sprecherin der Senatsbildungsverwaltung. Inzwischen seien alle Fensterscharniere mit zusätzlichen Schrauben gesichert, erklärte die Schulleiterin.
Im Dezember letzten Jahres war in der Poelchau-Schule in Charlottenburg ein Fenster aus der Verankerung gestürzt, damals waren drei Schüler verletzt worden. Die Senatsbildungsverwaltung hatte daraufhin die Bezirke aufgefordert, die Dreh- und Kippmechanismen an den Schulfenstern zu kontrollieren. Auch jetzt würden die Bezirke angewiesen, Schulen auf ähnliche Baumängel wie in der Renée-Sintenis-Schule zu prüfen. Sylvia Vogt

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