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Schule: Dem klassischen Diesel-Partikelfilter ganz klar überlegen

Beim Toyota Avensis D-Cat werden Stickoxide und Partikel gleichzeitig umgewandelt und unschädlich gemacht und selbst EU5 wäre kein Problem

Wenn an diesem Wochenende der Toyota Avensis D-Cat bei uns an den Start geht, dann markiert das einen wichtigen Fortschritt bei der Entwicklung extrem schadstoffarmer Selbstzünder. Denn den Ingenieuren eines der größten Fahrzeughersteller der Welt ist es offensichtlich gelungen, die Schadstoffemissionen bei diesem Motor auf einen Wert weit unterhalb der erst im nächsten Jahr in Kraft tretenden neuen europäischen Abgasnorm EU4 zu senken.

Dank des als Diesel Clean Advanced Technology bezeichneten Konzepts zur Abgasnachbehandlung konnten einige bislang recht hohe Hürden bei der Schadstoffreduzierung überwunden werden. Mit dem Ergebnis, dass dieser Motor gemessen an den EU4-Grenzwerten 50 Prozent weniger Stickoxide und sogar 90 Prozent weniger Rußpartikel emittiert – und das ohne Additive und eine regelmäßig vorzunehmende Wartung und vor allem auch ohne klassischen Rußpartikelfilter.

Eine durchaus wegweisende technische Lösung, angesichts derer man verblüfft auf jüngst geschaltete Anzeigen des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit blickt, die unter dem Motto „Diesel minus Filter: das rechnet sich nicht – Denn ohne Partikelfilter verliert Ihr Diesel-Pkw schon nach drei Jahren erheblich an Wert“ suggerieren, Käufern von Dieseln ohne Partikelfilter drohten schwere Wertverluste.

Blickt man dann in die dieser Behauptung zu Grunde liegende Expertise von Eurotax-Schwacke, stellt sich allerdings schnell heraus, dass die eine Einführung von Rußpartikelfiltern mit der von Katalysatoren vor mehr als 15 Jahren vergleicht. Die allerdings waren damals technisch der einzige Weg, die damals vorgeschriebenen strengen Schadstoffgrenzwerte zu erreichen.

Diesmal ist die Situation aber ganz anders. Denn zur Einhaltung der Norm EU4 gibt es eben sehr unterschiedliche Wege. Und dazu gehören auch ausgereifte Lösungen ohne klassischen Rußpartikelfilter – darunter solche wie die von Toyota, die insgesamt sogar noch effektiver ist, als die in den letzten Jahren eingesetzten Techniken von Rußpartikelfilter-Pionier PSA Peugeot/Citroën. Und selbst in dessen Programm gibt es Motoren und wird es auch künftig Motoren geben, die die verbindliche Norm EU4 ohne Partikelfilter einhalten, wie das auch zahlreiche moderne Diesel anderer Hersteller tun, unter anderem viele TDI-Motoren von Volkswagen. Das gilt insbesondere für kleinere Triebwerke.

Der angedrohte Wertverlust könnte allerdings eintreten, wenn die Politik unter Bruch der bisherigen Grundregel, nur die zu erzielenden Grenzwerte vorzuschreiben, auch die Technik zu deren Verwirklichung vorschreiben würde. Das allerdings würde die Verlässlichkeit technischer Normen grundlegend in Frage stellen. Und dann wäre auch dieser Bereich der Gesetzgebung im Bereich der Technik in Gefahr, der derzeitigen Beliebigkeit der Politik zum Opfer zu fallen – mit nicht auszudenkenden Konsequenzen. Für die Autoindustrie, die erheblich in die Entwicklung und Produktion von EU4-Motoren investiert hat, drohten damit Milliardenverluste. Und das gälte auch für die Käufer von Fahrzeugen mit solchen Motoren.

Doch wie es derzeit ist, gibt es keinen plausiblen Grund, Käufer eines Toyota Avensis D-Cat zu verunsichern oder ihnen gar ein schlechtes Gewissen zu bereiten, weil dieser Motor auch ohne Partikelfilter so erfolgreich bei der Reduzierung seiner Emissionen ist. Ein Ziel, für das man bei Toyota einen erheblichen Aufwand getrieben hat. Denn Herzstück des neuen Systems D-Cat sind ein von Toyota entwickelter DPNR-Speicherkatalysator, ein neues Verbrennungsverfahren bei niedrigen Temperaturen, eine hocheffiziente Abgasrückführung und ein fünftes Einspritzventil, mit dem Kraftstoff in den Auslasstrakt eingespritzt werden kann. Durch raffinierte Steuerungsstrategien dieser Komponenten können sowohl die Rohemissionen aus dem Motor verringert werden als auch die verbleibenden Schadstoffe im Abgasstrom – hier vor allem Stickoxide und Rußpartikel zeitgleich umgewandelt und damit unschädlich gemacht werden.

Die Käufer des Toyota Avensis D-Cat bekommen damit einen Diesel in die Hand, der zu den saubersten Vertretern seiner Klasse gehört und schon heute so geringe Emissionen hat, dass er auch die derzeit diskutierte künftige Norm EU5 ohne allzu große Probleme erfüllen könnte. Basis dieses Motors, der eine Leistung von 85 kW (116 PS) entwickelt und bereits bei 2000 bis 2200/min sein höchstes Drehmoment von 280 Nm liefert, ist der weiterhin angebotene ebenso starke 2,0-Liter-Turbodiesel D-4D. Beide Diesel bieten die gleichen Fahrleistungen. Einziger kleiner Nachteil des besonders sauberen neuen Diesels ist sein etwas höherer Durchschnittsverbrauch von 6,1 statt 5,8 l/100 km und sein um 800 Euro höherer Preis.

Noch ein zweites neues Triebwerk ergänzt von sofort an die Avensis-Motorenpalette – ein 2,4-l-Benzin-Direkteinspritzer mit 120 kW (163 PS), der für souveräne Fahrleistungen sorgt und mit einem neu entwickelten Fünfgang-Automatikgetriebe kombiniert ist – wir werden über ihn noch ausführlicher berichten.

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