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Schule: Der Flüsterer

Die zweite Generation des Lexus RX300 bietet ein Maximum an Komfort

Lexus RX300 – das ist ein luxuriöser Allradler, der nach eigenen Angaben vor allem den Mercedes-Benz ML, den BMW X5 und den Volvo XC 90 zu seinen direkten Konkurrenten zählt. 1997 präsentierte die Toyota-Edelmarke die erste Generation dieses Premium SUV in den USA, wo er binnen kurzer Zeit zum erfolgreichsten Vertreter seiner Art wurde. Und vom Herbst 2000 an gibt es den RX300 auch in Europa – mit zwar respektablem aber viel bescheidenerem Erfolg. So rollt der Löwenanteil der bislang mehr als eine halbe Million gebauten RX300 auf nordamerikanischen Straßen. Und da Toyota offensichtlich auf schnellere Generationenwechsel setzt als Mercedes und BMW, ist dort inzwischen die zweite Generation des RX300 an den Start gegangen – mit einer Karosserie, die sich in neuen Proportionen präsentiert und den Limousinencharakter des RX300 stärker betont, der in den USA nun einen 3,3-Liter-Motor unter der Haube hat und deshalb RX330 heißt, während das Aggregat für Europa weiterhin 3,0 Liter Hubraum hat und deshalb der Name RX300 bleibt.

Aber diesmal wartete man nach der Markteinführung in den USA nicht mehr so lange bis zum Start in Europa. Und so steht seit kurzen auch hier die zweite Generation des RX300 bei den Lexus-Händlern, die von diesem Modell in Deutschland pro Jahr rund 1100 Exemplare verkaufen wollen – ein gutes Drittel davon in der besonders edlen Ausstattungsversion RX300 Luxury, die sich von den Versionen RX300 und RX300 Executive technisch vor allem durch ein Fahrwerk mit Luftfederung unterscheidet. Ein edler Allradler, für den man allerdings auch 50 800 Euro auf den Tisch legen muss. Den Einstieg in die Familie RX300 bietet Lexus sehr viel günstiger. Denn das bereits sehr umfangreich ausgestattete Basismodell RX300 kostet 42 500 Euro. Der besser ausgestattete RX300 Executive kommt nach einem großen Preissprung auf 47 350 dem Spitzenmodell recht nahe.

4,74 Meter Länge, knapp 1,85 Meter Breite und 2,72 Meter Radstand – das bedeutet bei diesen drei Dimensionen Zuwächse von sechzehn, drei und 10,5 Zentimeter bei praktisch unveränderter Höhe, die je nach Modellvariante 1,65 bis knapp 1,70 Meter misst. Diese Abmessungen bescheren dem RX300 nicht nur mehr Platz vor allem im Fahrgastraum, sondern auch eine noch gestrecktere betont dynamische Linie, die mit ihren ausgeprägten Rundungen und der schräg gestellten Heckscheibe durchaus so etwas wie Coupé-Elemente zeigt. Ein Auto, das damit deutlich macht, dass es vor allem auf ausgebauten Straßen zu Hause ist.

Und hier zeigt der mit einem Leergewicht zwischen 1919 und 1990 Kilo für seine Art auffallend leichte RX300 mit 9,0 Sekunden für den Spurt auf Tempo 100 und maximal 200 km/h recht attraktive Fahrleistungen. Der Durchschnittsverbrauch des die Abgasnorm EU4 erfüllenden Motors liegt bei 12,2 l/100 km.

Verblüffend beim RX300 ist allerdings, mit welcher Souveränität der 150 kW (204 PS) leistende Dreiliter-V6 mit seinen vier oben liegenden Nockenwellen, variabler Ventilsteuerung auf der Einlassseite und Schaltsaugrohr, der bei 4500/min maximal 283 Nm liefert und zwischen 200 und 5500/min mit mindestens 250 Nm immerhin 90 Prozent davon, seine Leistung entfaltet. Und geradezu auffallend ist, wie leise er das alles tut. Denn dieser Vierventiler mit Leichtmetall ist selbst dann so gut wie unhörbar, wenn er sich anstrengen muss – ein wahrer Flüsterer, der in seinem Segment Maßstäbe setzt.

Über eine neu entwickelte Fünfgang-Automatik, die im sequenziellen Schaltmodus TipMatic auch von Hand bedient werden kann, gelangen die Kräfte des Motors an die vier Räder des RX300, dessen permanenter Allradantrieb normalerweise je die Hälfte auf die Vorder- und die Hinterachse verteilt. Im Unterschied zum bisherigen Modell verzichtet der neue RX300 allerdings auf alle mechanischen Sperren in den Differenzialen und die bislang im Verteilergetriebe eingesetzte Viscokupplung mit Schlupfbegrenzung. Denn die der jeweiligen Fahrsituation angemessene optimale Kraftverteilung ist nun Aufgabe der Antriebsschlupfregelung TRC (Traction Control), die besonders schnell und präzise arbeitet und ihre Aufgabe primär über Eingriffe ins Motormanagement und dann mit Bremseingriffen überzeugend löst. Neben TRC verfügt der RX300 über die Assistenzsysteme ABS mit elektronischer Bremskraftverteilung und Bremsassistent und die Fahrdynamikregelung VSC (Vehicle Stability Control).

Neben hoher Fahrsicherheit bei flotter Fahrt auf kurvenreichen Landstraßen und Wendigkeit auch im dichten Stadtverkehr bietet das Fahrwerk des RX300 mit seinen vier einzeln aufgehängten Rädern mit McPherson-Aufhängungen und kombiniert mit einer Mehrlenkerkonstruktion hinten auch einen hohen Komfort. Das gilt insbesondere für die Version RX300 Luxury, die statt auf Schraubenfedern erstmals auf elektronisch gesteuerte Luftfedern setzt, die gleichzeitig auch zur Niveauregulierung eingesetzt werden und das Fahrzeugniveau in vier Stufen variieren können. Bei Geschwindigkeiten über 100 km/h senkt das System außerdem automatisch die gesamte Karosserie um sieben Millimeter ab. Manuell kann man die Bodenfreiheit dann, wenn man den RX300 Luxury abseits befestigter Straßen bewegen möchte, auf 20,5 Zentimeter erhöhen. Aber wenn er auch beachtliche Geländequalitäten hat, so ist der RX300 kein Geländeprofi – sein Element sind nun einmal ausgebaute Straßen.

Und hier kann man dann auch all den Luxus genießen, den seine Komfortausstattung bietet – von den komfortablen elektrisch einstellbaren Sitzen mit hochwertiger schwarzer Velourspolsterung oder edlem Leder über die Kombination aus Aluminium- und Edelholz-Applikationen, das Multifunktionslenkrad die aufwändige Klimatisierungsautomatik bis zu den entweder als Serien- oder als Wunschausstattung angebotenen hochwertigen Audio-Systemen bis hin zur Mark Levinson High-End-Anlage, der DVD-Navigation, der Video-Einparkhilfe und der praktischen elektrisch betätigten Heckklappe „Easy Load“. Die asymmetrisch geteilte Rückbank kann in Längsrichtung um 120 Millimeter verschoben werden und hat neigungsverstellbare und umklappbare Rückenlehnen, so dass man den Laderaum von 439 auf bis zu 1180 Liter bei fensterhoher Beladung erweitern kann.

Zur umfangreichen Sicherheitsausstattung gehören zweistufige adaptive Airbags vorn, Seitenairbags, Kopfairbags und erstmals auch ein Knie-Airbag für den Fahrer. Und mit LED-Bremslichtern und dem dynamischen Kurvenlicht AFS (Adaptive Front Lighting System) setzt der mit Xenon-Licht ausgestattete RX300 auf innovative Lichttechnik.

Und für das nächste Jahr kündigt Lexus einen wegweisenden Schritt bei der Antriebstechnik an – mit einem einem Hybridantrieb, bei den der Benzinmotor in Kombination mit zwei Elektromotoren nicht nur ein Plus an Leistung und Drehmoment bietet, sondern auch bei Verbrauchs- und Emissionswerten in seinem Segment neue Maßstäbe setzen soll.

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