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Schule: Ein Fall für sieben

Der Kia Carens wurde überarbeitet und bietet auf Wunsch nun eine dritte Sitzreihe, die sich im Boden versenken lässt

In Kreis der zahlreichen kompakten Minivans, die derzeit um Kunden kämpfen, war Kias Carens bislang eher unauffällig. Denn die etablierte europäische Konkurrenz ist groß und erfolgreich – vom Volkswagen Touran über den Opel Zafira und den Ford C-Max bis zum Renault Scenic, um nur einige Beispiele zu nennen. Doch die Erfolge dieser in den letzten Jahren weiter gewachsenen Fahrzeugklasse wecken Begehrlichkeiten. Auch Kia möchte mit allen Mitteln mehr in diesem Marktsegment umsetzen.

Möglich werden soll das durch die neue Generation des Carens, die ihren ersten Auftritt im Sommer in Madrid hatte, zusammen mit dem neuen Kia Cee’d in Paris gezeigt wurde und am kommenden Wochenende zu den Händlern in Deutschland kommt. Bei ersten Probefahrten erweckte der neue Carens durchaus den Eindruck, dass er erfolgreicher werden könnte als sein Vorgänger. Das fängt an mit den rundum gewachsenen Abmessungen. Die neue Generation bringt es auf eine Länge von 4,55 Meter und ist 1,82 Meter breit und 1,72 Meter hoch. Mit einem Radstand von nun 2,70 Meter präsentiert sich dieses Auto als recht geräumiger Fünfsitzer, der auf Wunsch mit zwei zusätzlichen Sitzen erstmals auch als Siebensitzer angeboten wird. Dann bietet dieses Auto zwar Platz für sieben Passagiere – wobei in der letzten Reihe auf längeren Fahrten keine allzu groß gewachsenen Erwachsene sitzen sollten –, aber keinesfalls mehr Raum für deren Gepäck.

Viele Gedanken hat man sich bei Kia zur Variabilität des Innenraums gemacht. So sind die hinteren Sitze beim Fünfsitzer mit in der Neigung verstellbaren Rücklehnen ausgestattet. Beim Siebensitzer lassen sich die Einzelsitze in der zweiten Reihe stattdessen einzeln längs verschieben. Und bei beiden Varianten kann man die Fondsitze mit wenigen Handgriffen so versenken, dass eine bis zu zwei Meter lange völlig ebene Ladefläche entsteht, auf der man dann über bis zu 1650 Liter Stauraum verfügt. Und angesichts Zuladungen zwischen 412 und 528 Kilo für die Fünfsitzer und 479 bis 598 Kilo für die Siebensitzer darf man hier schon einiges transportieren, sodass der neue Carens hier lademäßig konkurrenzfähig ist.

Pluspunkte sammelt der neue Carens auch beim Design. Denn mit der schnörkellosen Front, dem Grill mit den zwei Querstreben, den großen Scheinwerfern und dem harmonisch in die Front integrierten Stoßfänger mit den Nebelscheinwerfern trägt der Carens ein europäisches Gesicht. Aus der Seitenperspektive erscheint er mit seiner sanft geschwungenen Dachlinie wie aus einem Guss und auch der Heckabschluss mit den markanten Rückleuchten wirkt gefällig. Nicht nur außen macht die Neuauflage eine gute Figur. Denn im Unterschied zum Vorgänger wirkt der neue Carens in allen Details hochwertiger. Das gilt für die Sitze und die im Interieur verwendeten Stoffe und Auskleidungsmaterialien ebenso wie für das ansprechende Cockpit mit seinen hochwertigen Kunststoffen – der frühere Billiglook ist endgültig Vergangenheit.

Bei den beiden Motoren geben wir dem Diesel eindeutig den Vorzug vor dem Benziner. Letzterer ist ein Zweiliter mit einer Leistung von 106 kW (145 PS) mit variabler Ventilsteuerung, der den Carens binnen 11,0 Sekunden Tempo 100 und maximal 190 km/h erreichen lässt – für die er allerdings eine Menge Zeit braucht. Sein Durchschnittsverbrauch liegt bei 8,9 l/100 km. Alternativ zum Fünfgang- Schaltgetriebe bietet Kia sowohl für den Benziner als auch den Diesel eine Viergang-Automatik an.

Der bereits aus dem Vorgänger bekannte Selbstzünder mit Common Rail bringt es auf 103 kW (140 PS) und ist mit einem gut gestuften Sechsganggetriebe kombiniert. Mit elf Sekunden für den Spurt auf Tempo 100 beschleunigt er ebenso flott wie der Benziner und mit 187 km/h ist er fast ebenso schnell. Deutlich sparsamer ist er beim Verbrauch mit durchschnittlich 6,1 Liter. Gefallen bei ersten Probekilometern hat sein niedriges Geräuschniveau und das hohe Kraftpotenzial, das auch bei höheren Drehzahlen noch verfügbar ist.

Eine Überraschung produzierte Kia in der vergangenen Woche, als die Preise für den neuen Carens bekannt gegeben wurden. Sie beginnen für das „LX-Basis“-Modell des Benziners bei 18 455 Euro, für den billigsten Diesel bei 21 550 Euro. Das ist deutlich mehr, als es Experten vermutet hatten. Die dritte Sitzreihe ist ab LX-Version erhältlich und kostet 600 Euro, das Automatikgetriebe 1275 Euro.

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