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Schule: Eine Kreuzung im offenen Gelände

Land Rover hat einen Geländewagen und einen Sportwagen gemixt - entstanden ist daraus der Range Rover Sport

Wo Land Rover drauf steht, da steckt perfekte Offroadtechnik drin. Das gilt für alle Autos der britischen Marke, die 1948 mit einer europäischen Variante des legendären Willys Jeep die Bühne betrat. Noch vielseitiger als der Jeep, war der Land Rover ein robustes Arbeitsgerät für Land- und Forstwirtschaft, Vermesser und Transportunternehmer – für alle, die auch dort vorankommen mussten, wo es keine feste Straße gab. Der erste Land Rover konnte nur Offroad. Was nicht heißen soll, dass er auf ausgebauter Straße nicht zu fahren war. Aber da spürte man, dass es ihm an jeglichem Komfort mangelte, ein sauberer Geradeauslauf für ihn eine ebenso unbekannte Größe war wie eine zielgenaue Lenkung. Aber das war für die Fahrer des ersten Land Rover auch nur Nebensache. Und so wurde er zu einem Erfolgsmodell, das bis in unsere Tage weiterlebt – als schon legendärer Land Rover Defender, der allerdings durch konsequente Modellpflege eine Menge dazugelernt hat.

Zu dem gab es 1970 eine überraschende Alternative. Die war, als eines der ersten Crossover-Modelle, wie man die Kombination verschiedener Fahrzeugkonzepte heute nennt, eine Mischung aus robustem Geländewagen und komfortabler Luxuslimousine: der Range Rover. Der war nicht weniger erfolgreich als der Land Rover und wird wie dieser konsequent modellgepflegt auch heute noch gebaut. Neben einem kompromisslosen Offroader ist das Spitzenmodell der Marke, die erst in den letzten Jahren öfter als alle zwei Jahrzehnte ein neues Modell vorstellt, ein ebenso überzeugendes Auto auch auf ausgebauter Straße.

Nun bringt Land Rover an diesem Wochenende erneut ein Crossover-Modell auf die Straße. Range Rover Sport nennt sich diese neue Kombination aus Range Rover und Sportwagen – eine Idee, die man mit dem Cayenne auch bei Porsche verfolgt hat. Allerdings aus einer ganz anderen Richtung kommend, indem man einem klassischem Sportwagen überzeugende Offroad-Qualitäten anerzog.

Land Rover kommt aus der entgegengesetzten Ecke, indem man einem überzeugenden Offroader und Straßenfahrzeug nun auch die Eigenschaften eines Sportlers dazu gab. Das Ergebnis ist so überzeugend wie beim Cayenne und liegt mit Preisen zwischen 48600 Euro für das derzeit noch nicht verfügbare Einstiegsmodell mit 2,7-Liter-Turbodiesel und 76 700 Euro für das Spitzenmodell mit 4,2-Liter-V8-Kompressormotor auf vergleichbar hohem Niveau. Wobei Porsche bislang noch nicht an einen Diesel denkt, den es beim Ranger Rover Sport in absehbarer Zukunft als bulligen V8 geben soll.

Plattform für den fünfsitzigen Range Rover Sport ist allerdings nicht mehr eine robuste Rahmenkonstruktion, sondern die im vorigen Jahr beim siebensitzigen Discovery erstmals verwirklichte integrierte Karosserie-Chassis-Konstruktion. Verfeinert und mit einem um 14 Zentimeter auf 2,75 Zentimeter verkürzten Radstand ist sie eine der konstruktiven Voraussetzungen für die verblüffende Agilität des mit einer Länge von 4,79 Meter recht kompakten Range Rover Sport.

So sportlich und so flink wie in diesem Auto konnte man noch nie in einem Land Rover unterwegs sein. War es bereits ein Genuss, dieses Auto von Wien auf Autobahnen und kurvigen Mittelgebirgsstraßen bis in die Wachau zu steuern, so wurde es zu einem beeindruckenden Erlebnis, auf dem Wachauring mit Christian Danner am Steuer zu erleben, wo die Grenzen dieses Autos liegen, dessen Spitzenmodell einen von einem Jaguar-Triebwerk abgeleiteten 287 kW (390 PS) leistenden V8-Kompressormotor unter der Haube hat. In in Kombination mit der Sechsgang-Automatik von ZF erlaubt er den Spurt auf Tempo 100 in nur 7,6 Sekunden und bis zu 230 km/h.

Die Einzelradaufhängung mit elektronisch gesteuerter Luftfederung trägt ebenso wie ein leistungsstarkes Brembo- Bremssystem dazu bei, dass die enormen Kräfte dieses Triebwerks sicher auf die Straße gebracht werden können. Damit eröffnet der Range Rover Sport Fans der Marke Land Rover eine unbekannte Welt. Und das, ohne jeglichen Abstrich bei den gewohnten Geländequalitäten. Im extrem anspruchsvolle Offroad-Terrain erwies sich das Terrain Response-System, das Karosseriestabilität und Handling bei flotter Kurvenfahrt optimiert, als sehr hilfreich, das über einen Drehschalter auf der Mittelkonsole aktiviert, die verschiedenen elektronischen Steuerungen des Antriebsstranges optimal an fünf verschiedene Untergründe vom Sand bis zu fast unüberwindlich erscheinenden Felsbrocken anpasst.

Ein vielseitiger und variabler Alleskönner also, der zudem auch attraktiv verpackt ist. Das gilt zum einen für die dynamische Karosserielinie, die klassische Elemente des Range Rover mit fließenden Linien und bis zu 20 Zoll messenden Rädern mit einem zwar typischen aber in vielen Details neu gestalteten Gesicht kombiniert. Und das gilt auch für den komfortablen Innenraum mit dem fahrerorientierten Cockpit, in dem von edlem Holz bis zu modernster Kommunikationstechnik alles verfügbar ist, was man von einem sportlichen Luxusauto erwartet.

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