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© Doris Spiekermann-Klaas

Erste Klasse: So muss der ideale Arbeitsplatz aussehen

Kinder leiden oft unter Muskelverspannungen, sagt ein Orthopäde. Deshalb kommt es auf rückengerechte Schreibtische, Stühle und Ranzen an.

Am 1. September werden in Berlin etwa 25 000 Kinder eingeschult. Die Erstklässler werden aber nicht nur in der Schule am Schreibtisch sitzen, sondern auch zu Hause büffeln müssen. Hier ein kleiner Leitfaden, worauf Eltern achten sollten, wenn sie ihrem Kind den ersten Arbeitsplatz einrichten.

Es ist wichtig, einen festen Ort zum Lernen zu schaffen. „Das Kind sollte die Hausaufgaben nicht am Küchentisch machen“, sagt die Psychologin Alexandra Schladitz. Es müsse ein Raum bestimmt werden, in dem auch Ruhe herrscht. Nach Meinung der Psychologin sollte bei den Hausaufgaben deshalb die Musik ausbleiben. Weiterhin sollte die Umgebung hell und freundlich sein. Ein Fensterplatz ist genau richtig. Alexandra Schladitz ist für feste Zeiten und klare Regeln bei den Hausaufgaben. „Kurz vor dem Schlafengehen ist schlecht“, sagt sie.

Nicht nur wo das Kind sitzt, ist wichtig, sondern auch wie. Der Berliner Orthopäde Oliver Miltner empfiehlt „Schulmöbel, die sich dem rasanten Wachstum des Kindes anpassen“, zum Beispiel in der Höhe verstellbare Schreibtische und Stühle. Die gibt es in jedem Möbelhaus, allerdings mit großen Preisunterschieden von 99 bis 400 Euro. Manuell verstellbare Stühle sind oft teurer, bieten aber den Vorteil, dass sie anders als Modelle, die mit Gasdruck funktionieren, auch für sehr kleine Kinder besonders niedrig gestellt werden können. Schreibtischplatten mit Flächen, die sich schrägstellen lassen, erleichtern dem Kind die Arbeit zusätzlich, weil sie vor allem beim Lesen für eine entspannte Sitzposition sorgen. Beim Arbeiten sollte das Kind aufrecht an der Lehne sitzen und Ober- und Unterarm in einem 90-Grad-Winkel auf der Arbeitsplatte auflegen können.

„Häufig leiden Kinder unter muskulären Problemen“, sagt Orthopäde Miltner. Auch beim Kauf eines Ranzens sollte man darauf achten, was dem Rücken guttut. Die Stiftung Warentest rät zu rückengerecht geformten Rückenpolstern, die an mehreren Stellen anliegen. Die Schulterpolster sollten außerdem mindestens vier Zentimeter breit sein.

Kinder lassen ihre Ranzen gerne hängen, weil das „cooler“ ist. Ihrer Wirbelsäule tun sie damit keinen Gefallen. Sie laden sich ohnehin schon viel Last auf ihre kleinen Schultern. Eine Faustregel besagt, dass Kinder nicht mehr als zehn bis zwölf Prozent ihres Körpergewichtes tragen sollen. Deswegen sollten sie jeden Abend den Ranzen neu packen, um unnötige Bücher auszusortieren. Eltern können bei den Lehrern dafür eintreten, bestimmte Bücher in der Schule zu lassen. Von Schulrucksäcken sollten die Kleinen übrigens die Finger lassen. Experten empfehlen die ab der vierten Klasse.mj

Manuel Jacob

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