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Neue Prüfung nötig: Wegen einer fehlerhaften Aufgabe müssen 700 Schüler das Mathe-Abi erneut schreiben.

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Fehlerhafte Aufgabe gestellt: 700 Schüler müssen Mathe-Abi wiederholen

Eine Tabelle, die in die Irre führte und eine insgesamt zu schwierige Aufgabe. Das ist die Bilanz einer Mathe-Abiprüfung vom 19. April. Nun müssen 700 Schüler die Prüfung neu schreiben.

Unangenehm für Prüflinge und Lehrer, peinlich für die Senatsverwaltung für Bildung: Aufgrund eines Fehlers in der Aufgabenstellung müssen rund 700 Schüler von 28 öffentlichen und privaten Berufsoberschulen ihre Abschlussprüfung in Mathematik wiederholen. Dies teilte die Schulbehörde am Freitag mit.

Offenbar hatte die Qualitätssicherung versagt. Jedenfalls bekamen die Schüler eine Aufgabe, die für erhebliche Irritationen sorgte: „Es wurde auf eine Tabelle verwiesen, mit der sich die Aufgabe gar nicht lösen ließ“, erklärt Sprecherin Beate Stoffers das Problem. Das ist aber noch nicht alles: Offenbar war die Klausur auch sonst nicht optimal konzipiert, sondern zu schwierig, hieß es. Es seien Aufgabentypen und Themenfelder enthalten gewesen, die nicht zum Pflichtprogramm der Schüler gehört hätten.

Geschrieben worden war die Klausur am 19. April. Es handelte sich um eine Abschlussprüfung, aufgrund derer das Abitur zuerkannt wird, wie Stoffers erläutert.

Entwickelt wurden die Aufgaben wie üblich von einer kleinen Gruppe aus Fachlehrern. In diesem Fall soll es sich um ein Team gehandelt haben, das relativ neu war. Verantwortlich für das Prozedere ist laut Stoffers das Landesinstitut für Schule und Medien. Bei den allgemeinbildenden Schulen ist es üblich, dass die Aufgaben mehrfach gegengerechnet und auf ihre Machbarkeit überprüft werden. Allerdings sind bei den zentralen Prüfungen der allgemeinbildenden Schulen – etwa beim Mittleren Schulabschluss - mitunter über 20 000 Schüler beteiligt.

Die betroffenen Berufsoberschulen wurden am Freitag darüber informiert, dass sie die zentrale schriftliche Abschlussprüfung wiederholen müssen. Nach der Bewertung der fachlichen und rechtlichen Aspekte sei man zu dem Ergebnis gekommen, dass eine der gestellten Aufgaben fehlerhaft war, hieß es seitens der Schulbehörde. Zudem hätten die Struktur sowie das veränderte Aufgabenformat zu einer „unangemessenen Häufung von Schwierigkeiten“ geführt. Nach Informationen des Tagesspiegels wurde die Verwaltung darauf aufmerksam, weil sich Schüler beschwert hatten.

Bildungsstaatssekretär Mark Rackles (SPD) bedauere es „außerordentlich“, dass die Schüler sowie die betroffenen Lehrkräfte und Schulleitungen nun zusätzlichen Belastungen ausgesetzt seien, teilte Stoffers mit. Er entschuldige sich „ausdrücklich“.

Gleichzeitig kündigte Rackles an, sowohl die Aufgabenentwicklung für die Berufsoberschulen als auch den Prozess der Qualitätssicherung „kritisch zu durchleuchten“. Die ersten Gespräche dazu hätten bereits stattgefunden.

Die Berufsoberschulen bieten eine dreijährige Oberstufe, die zum Abitur führt. Anders als an den Gymnasien und Sekundarschulen müssen die Schüler der Berufsoberschulen aber nicht an deren zentralen Abiturklausuren teilnehmen, sondern erhalten eigene zentrale Aufgaben, die nur für die Berufsoberschulen bestimmt sind.

Schauen Sie sich hier die umstrittene Aufgabe an.

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