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Schule: Flinke Sänfte für lange Touren

Morgens an der Spree frühstücken und abends am Ufer der Seine entlang fahren, als gäbe es keine Distanz von 1058 Kilometern – kein Problem, falls für diese Motorrad-Tour eine hurtige Sänfte gewählt wird, zum Beispiel die neue R1200RT von BMW. Schon ihre Vorgängerin verdiente das Prädikat „mühelos“, und an dieser Qualität hat sich nichts geändert.

Morgens an der Spree frühstücken und abends am Ufer der Seine entlang fahren, als gäbe es keine Distanz von 1058 Kilometern – kein Problem, falls für diese Motorrad-Tour eine hurtige Sänfte gewählt wird, zum Beispiel die neue R1200RT von BMW. Schon ihre Vorgängerin verdiente das Prädikat „mühelos“, und an dieser Qualität hat sich nichts geändert. Es wurde nur alles noch ein bisschen einfacher, leichter, flinker.

Draufsetzen, Hände und Füße fallen lassen – sie treffen den jeweils richtigen Punkt. Keine Krümmung für den Rücken, aufrecht thronen – alles stimmt. Die Sitzbank gibt es in zwei Höhen und bequem geht es auch auf dem Passagierplatz zu. Ganz hinten kann das Gepäck oder ein Topcase auf dem massiven Träger befestigt werden, Seitenkoffer in der Fahrzeugfarbe gibt es serienmäßig dazu. Weil die Maschine neue Halterungen hat, passen die alten BMW-Systemkoffer nicht mehr. Das fahrfertige Leergewicht liegt bei 259 Kilo, etwa 20 Kilo weniger als bei der Vorgängerin, das zulässige Gesamtgewicht ist mit 495 Kilo angegeben.

Ein Radstand von 1480 Millimetern und eine gemäßigte Bereifung halten die Fuhre trotz des Gewichts auch beim Kurvenwedeln schön handlich. Telelever vorn und Paralever hinten sorgen für Fahrstabilität. Die elektronische Fahrwerkseinstellung („ESA“ als Zubehör für 650 Euro) sorgt auf Knopfdruck vorn und hinten für die Anpassung der Dämpferzug- stufen an die Straßenverhältnisse, auch die Vorspannung des Zentralfederbeins hinten wird damit verändert. Ohne ESA geht das mit dem üblichen Handrad. Beim Geradeausfahren auf der Autobahn erhöht die Verkleidung mit ihrer elektrisch ausfahrbaren Scheibe spürbar den Komfort, vor allem bei Regen.

Die größte Leistung von 110 PS entwickelt der neue Flachtwin (mit Einspritzung, G-Kat, Vierventiltechnik, Doppelzündung) bei 7500/min, das maximale Drehmoment von 115 Newtonmetern erreicht er bei 6000/min. Als Kraftstoff muss daher schon Superplus sein, 27 Liter kann die RT davon bunkern.

Der Verbrauch wird von BMW bei konstant 120 km/h mit 4,8 Liter angegeben – der Durchschnittswert für die Landstraßen lässt sich bei vorsichtiger Fahrweise auf 5,2 Liter pro 100 Kilometer begrenzen, nach oben ist mehr möglich. Geschaltet wird per Sechsganggetriebe, das gut abgestuft ist. Das Spitzentempo ist mit 223 km/h angegeben, zum Mitschwimmen auf der Autobahn allemal genug.

Die ABS-gesteuerten Bremsen greifen gut. Die Bremskraftverstärkung hält die Handkräfte gering. Die Instrumentierung ist klassisch und übersichtlich.

Die neue RT wird ihre Freunde finden. Menschen, die lange Touren auf dem Zweirad genießen wollen. Der Preis für diesen Komfort beträgt mindestens 15100 Euro, ohne Überführung. Die Sonderausstattungsliste (Computer, Radio mit CD-Spieler, Lautsprecher, Sitzheizung, ESA) summiert sich auf 3210 Euro. Am besten, man sucht im Internet unter www.bmw-motorrad.de den „Bike-Configurator“ und testet die Belastbarkeit. Nein, nicht die des Motorrades, die steht außer Frage. Es geht um die des Kontos.

Gideon Heimann

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