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Fünf Ringe für die Hauptstadt: Kann Berlin Olympia?

Die Spiele in London laufen. Doch wo finden sie in der Zukunft statt? Die Entscheidung für 2020 sind in der Schlussphase, aber was ist mit 2024? Ein neuer Versuch für Berlin nach der Blamage 2000?

Vom 23. bis zum 27. Juli waren Schüler und Schülerinnen aus verschiedenen Berliner Gymnasien beim Tagesspiegel, um in einem Sommerkurs mehr über Journalismus zu erfahren. Die 16- bis 18-Jährigen erlebten Redakteure bei der Arbeit, nahmen an Schreibworkshops teil und recherchierten und verfassten eigene Artikel, zu Themen, die sie sich selbst ausgesucht haben. Hier lesen Sie die Ergebnisse.

Lena, 18 und Nina S., 16 aus Schöneberg wünschen sich, „dass die Menschen sich nicht nur an die nationalsozialistischen Spiele von 1936 erinnern“,  außerdem habe Berlin schon viele Sportanlagen, das heißt, man müsse nicht viel neu bauen. Eine junge Frau am Potsdamer Platz spricht davon, dass der Tourismus angekurbelt würde, und Olympische Spiele für Berlin eine „Imageerneuerung“ und eine bessere Infrastruktur bringen würden. Joachim H., 55 aus Friedenau denkt, dass es jetzt noch zu früh für Berlin sei und es unter der aktuellen Finanzlage nicht möglich wäre, „aber in 12 Jahren könnte ich mir das schon vorstellen.“

Doch natürlich gibt es auch Stimmen, die Zweifel haben,  ob die Hauptstadt ein solches Großprojekt meistern kann.  Schließlich verzögert sich die  Flughafeneröffnung aktuell durch Managementfehler. Viele der Befragten fürchten sich auch vor zu viel Trubel in der Stadt und vor einem Ansteigen der Kriminalität.

Christiane K., 52, sagt:  „ Ich denke, es würde mich persönlich zu sehr einschränken. Man könnte sich nicht mehr frei bewegen. Außerdem sollte man das Geld lieber in andere Dinge wie Bildung  stecken.“

Natürlich wird auch auf die aktuelle Situation der Londoner mit „Olympia in der eigenen Stadt“ verwiesen: Die Mieten steigen rasant und sind für viele nicht mehr bezahlbar. Der Engländer  Julian Cheyne, dessen Haus dem Olympiapark weichen musste, ist der Sprecher der Vereinigung Counter Olympics Network (CON), die Demonstrationen vor und während der Olympischen Spiele plant. Sie zweifeln, wie viele andere Londoner auch, an dem nachhaltigen Nutzen der Spiele. Olympia 2024 wäre in der Tat eine sportliche Herausforderung für Berlin, aber wie Lilly W. , 29 sagt, „wäre es doch ein Ziel zum Daraufhinarbeiten.“

Wagt Berlin den Fünfkampf: BER-Flughafen, zuverlässige S-Bahn, Stadthaushalt, Bildungspolitik und Olympia?

Friederike Klauk

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