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Schule: GEW fordert Boykott von „Schulranking“

Die Gewerkschaft für Erziehung und Wissenschaft (GEW) warnt vor einer bundesweiten Datensammlung der Zeitschrift „Focus-Schule“. Schule und Eltern sollten Fragebögen, die von der Redaktion verschickt wurden, nicht beantworten.

Die Gewerkschaft für Erziehung und Wissenschaft (GEW) warnt vor einer bundesweiten Datensammlung der Zeitschrift „Focus-Schule“. Schule und Eltern sollten Fragebögen, die von der Redaktion verschickt wurden, nicht beantworten. Die GEW befürchtet, dass die Zeitschrift ein „Schulranking“ veröffentlichen will. Solche Vergleiche führten dazu, „dass Schulen nur noch pflegeleichte Kinder unterrichten wollen, so dass die soziale Schere noch weiter aufgeht“, sagte die stellvertretende GEW-Vorsitzende Marianne Demmer.

„Focus-Schule“ hat unterdessen erklärt, kein Schulranking, sondern die „detailreichste bundesweite Schuldatenbank“ aufbauen zu wollen. Mit ihrem Boykottaufruf versuche die GEW zu verhindern, dass Eltern bei der Auswahl der richtigen Schule für ihr Kind auf objektive Fakten zurückgreifen könnten, die in vielen Bundesländern nicht öffentlich zugänglich seien. „Focus-Schule“ will es der GEW gerichtlich untersagen lassen, weiter von einem Schulranking zu sprechen.

Marianne Demmer weist die Erklärung der Redaktion zurück. Sie glaube nicht, dass eine Zeitschrift wie „Focus“, die ständig Ranglisten veröffentliche, „die Daten der Schulen nur sammeln, aber nicht ordnen will“. Demmer verweist auf ein „Focus“-Konzept zu einem „Schulranking von Realschulen und Gymnasien“, mit dem sich die Kultusministerkonferenz (KMK) im Herbst 2007 beschäftigt habe. 2006 hatte sich die GEW bereits gegen ein „öffentliches Schulranking“ durch die KMK gewehrt und deren Pläne zu einem Bildungsmonitoring kritisiert.

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