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Schule: Im vorgeheizten Auto an den Start

Mit Standheizungen der Kälte des Winters trotzen

Bitter kalt war es in den letzten Tagen nicht nur draußen, sondern auch in den meisten Fahrzeugen, die nachts unter der Laterne parkten. Mit Neid blickte da mancher auf jene Autofahrer, die ihr Auto mit freien Scheiben und angenehm temperiert aus der beheizten Garage fuhren. Doch auch zwischen denen, die draußen parken, findet sich stets das eine oder andere Fahrzeug, dessen Scheiben nicht zugefroren sind und das vorgeheizt auf Fahrer und Mitfahrer wartet. Denn diese Autos sind mit einer Standheizung ausgestattet.

Das sind Geräte, die in ihren modernen Versionen kaum größer als eine Geldbombe sind und deshalb auch in den oft sehr engen Motorräumen kompakter Fahrzeuge problemlos untergebracht werden können. Und mit einer Spritmenge, die der Füllung eines Sektglases entspricht, sorgen sie dafür, dass der Kühlkreislauf des Autos aufgeheizt wird und man in ein Fahrzeug steigen kann, dessen Innenraum ebenso gut temperiert ist wie der Motor selbst, so dass auch der Kaltstart keine Probleme mehr bereitet, die Maschine sofort anspringt und schneller auf Betriebstemperatur kommt. Das spart einen Teil des für die Heizung verwendeten Kraftstoffs wieder ein und mindert vor allem den Verschleiß beim Warmlaufen des Motors.

Ein Blick auf das Angebot der beiden führenden Anbieter von Standheizungen – das sind Webasto und Eberspächer – zeigt, dass die Technik dieser Heizungen in den vergangenen Jahren sehr konsequent verfeinert wurde und diese Geräte sehr viel zuverlässiger geworden sind. So haben verbesserte Brennkammern und optimierte Wärmetauscher moderne Standheizungen noch effektiver und damit auch sparsamer und zugleich auch leiser gemacht. Und einfacher geworden ist auch die Montage, zum Beispiel durch standardisierte und drehbare Wasseranschlüsse. Das wiederum senkt die Einbauzeit und damit natürlich auch die Einbaukosten.

Und ebenfalls große Fortschritte hat der Bedienungskomfort gemacht. Denn moderne Geräte lassen sich nicht nur mit der im Cockpit montierten Uhr im Fahrzeug selbst vorprogrammieren, sondern per Fernbedienung zum Beispiel von der Wohnung aus aktivieren. Und durch Rückmeldung der aktuellen Fahrzeugtemperatur bei besonders komfortablen Fernbedienung lässt sich die Heizdauer optimal einstellen. Und selbst auf den, der sein Fahrzeug nach langer Parkplatzsuche so weit entfernt vom Haus angestellt hat, dass es außerhalb der Reichweite der Fernbedienung ist oder es nach einer fröhlichen Feier mit dem einen oder anderen Schluck Alkohol hat stehen lassen, kann heute ein wohlig gewärmtes Auto warten.

Denn beide Hersteller bieten heute Fernbedienungen an, die absolut entfernungsunabhängig arbeiten, da sie über das Telefon aktiviert werden. Wer ein warmes Auto wünscht, muss deshalb nur rechtzeitig die seiner Heizung speziell zugeteilte Telefonnummer anrufen und schon wird die Wärmeproduktion per Calltronic (Eberspächer) oder Thermo Call (Webasto) gestartet. Während man bei Eberspächer den Netzebetreiber frei wählen kann, hat Webasto ein Arrangement mit Vodafone getroffen. Das Modul für die Bedienung per Telefon lässt sich übrigens auch nachrüsten.

Ein vorgeheiztes Auto bedeutet nicht nur mehr Komfort, sondern vor allen Dingen auch mehr Sicherheit. Das gilt vor allem für die ungehinderte Sicht rundum. Hinzu kommt, dass Menschen, die sich in ihrem Fahrzeug bei angenehmen Temperaturen wohl fühlen, sicherer und aufmerksamer fahren als jene, die bei tiefen Temperaturen bibbern oder durch dicke Winterkleidung in ihrer Bewegung behindert werden. Und auch wenn es derzeit bitter kalt ist. Standheizungen können auch bei sommerlichen Temperaturen hilfreich sein – als Standlüfter, die dann für eine frische Brise im Auto sorgen und verhindern, dass es sich allzu stark aufheizt

Zwischen 4,2 und 5,2 kW liegen die Heizleistungen von Standheizungen für Personenwagen je nach Fahrzeuggröße. Besonders interessant sind diese Systeme für die Fahrer moderner direkt einspritzender Diesel. Denn die gehen so effektiv und sparsam mit dem Kraftstoff um, dass im Motor nur noch sehr wenig Verlustwärme entsteht. Das aber bedeutet, dass im Winter die Energie für die Fahrzeugheizung knapp ist. Deshalb sind viele Diesel bereits vom Werk aus mit einer Zusatzheizung ausgestattet, die bei allzu tiefen Temperaturen automatisch anspringt.

Und diese Systeme, die normalerweise von den bekannten Herstellern von Standheizungen hergestellt werden, lassen sich mit einigen Zusatzmodulen meist zu einer kompletten Standheizung aufrüsten. Hierzu sollte man sich allerdings in seiner Fachwerkstatt ausführlich beraten lassen.

Wer den Komfort einer Standheizung genießen möchte, muss dafür natürlich auch ein paar Euro investieren. Bei etwa 700 Euro beginnen die bis rund 1100 Euro reichenden Gerätepreise, zu denen noch die Montagekosten hinzukommen. Und extra bezahlt werden muss die moderne Fernbedienung per Telefon, die Webasto für knapp 500 Euro anbietet.

Horst Heilbronner

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