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Schule: Internet für unterwegs

Chiphersteller Intel hat auf der Cebit einen Computer fürs Auto vorgestellt

Hubraum, Beschleunigung, Spritverbrauch: Wer sich beim Händler über ein neues Fahrzeug informiert, kommt um diese Themen nicht herum. Künftig werden viele Auto-Käufer auf ihrer Checkliste aber weitere Punkte hinzufügen müssen: Taktfrequenz, Arbeitsspeicher, Bildschirmgröße. Denn zu den vielen verborgenen Computersystemen, über die die meisten Autos verfügen, kommen nun ausgewachsene Kfz-PCs hinzu, die sich in ihren Eigenschaften nur graduell vom Desktop-Computer oder Laptop daheim unterscheiden. Wie das aussieht, hat der Chiphersteller Intel gerade erst auf der Cebit mit einem Mini Cooper Cabrio vorgeführt. Und Intel war nicht der einzige Aussteller, auf dessen Stand nicht der Computer, sondern das Automobil zum Blickfang der Messebesucher wurde.

Wenn Intel von einem ausgewachsenen Computer spricht, so ist damit zuallererst die Funktionsvielfalt der mobilen PCs gemeint: Internet, E-Mail, MP3, Videos, dazu noch die autotypischen Navigationstechniken und Handy-Freisprechfunktionalitäten. Hinsichtlich der Größe muss eher in kleineren Dimensionen gedacht werden: Der Intel Pentium-M-Computer – wahlweise mit 1,1 oder 1,4 Gigahertz Taktfrequenz – hat die Standardgröße für den Einbau im Radioschacht. Das Hauptdisplay mit Touchscreen-Eingabe findet seinen Platz oberhalb der Mittelkonsole, weitere Monitore für den Fond lassen sich mit flexiblen Halterungen an den Kopfstützen der Frontsitze montieren. Ein ausgefeiltes Kühlsystem sorgt dafür, dass der Mini-PC mit den für Autos üblichen Temperaturschwankungen zurechtkommt. Von minus 45 Grad bis plus 85 Grad verrichten die Chips ihre Arbeit.

Besonders wichtig für den Einbau in einem Auto sind die verschiedenen Vernetzungstechniken. Mit Handys, Handheld-Computern und externen Tastaturen kommuniziert der Mini-PC über den Nahbereichsfunk Bluetooth. Auch Wireless LAN für funkgestütztes Internet ist eingebaut. Diese Funktechnik erlaubt auch die Vernetzung mit dem Rechner daheim. Steht das Auto in der heimischen Garage oder vor der Tür, können beispielsweise die letzten MP3-Musikdateien per WLAN noch schnell in den Mini befördert werden. Unterwegs sorgen dann die Handy-Techniken UMTS, GPRS oder GMS für die richtige Verbindung.

Für Intel Deutschland ist der Auto-PC in zweierlei Hinsicht interessant. Zum einen dominiert Intels Centrino-Technik die mobile Computernutzung. Zum anderen sei gerade Deutschland die Auto-Nation schlechthin, so dass Intel Deutschland sich berufen fühlt, zum Wegbereiter der Auto-PCs zu werden, sagt Sprecher Hans-Jürgen Werner. In den kommenden 18 bis 24 Monaten werde die neue Technik großflächig in den Markt kommen, so seine Erwartung.

Die Anpassung der Computertechnik für den universellen Auto-Gebrauch hat ihren Preis. Das „Envader“-System von Intel-Kooperationspartner EEPD aus Dachau beginnt mit Preisen ab 2500 Euro für den Mini-PC mit einem Display. Nach oben ist die Preisskala nahezu offen, denn mit dem mobilen Computer lassen sich auch Anwendungen aus dem Bereich des Flottenmanagements realisieren. Intel rechnet allerdings damit, dass die Preise mit zunehmender Verbreitung der Auto-PCs erheblich sinken werden. 1500 Euro sind die mittelfristige Zielvorgabe, sagt Intel-Sprecher Werner.

Hinsichtlich der Leistung passt der neue Mini-PC nicht schlecht zum Mini-Cooper. Großer Fahrspaß, aber nur sehr bedingt Rennambitionen, das entspricht auch der eingebauten Computertechnik. „Schnelle 3D-Shooter sind derzeit sicherlich nicht möglich“, sagt Werner. Das wird sich allerdings mit der nächsten Chip-Generation ändern. Die neuen Prozessoren der Dual-Core-Generation bieten auch für Action-Spiele genügend Power selbst für die Kleinstcomputer. Damit wird das Auto auch mit Blick auf die Computertechnik zum digitalen Wohnzimmer für unterwegs.

Im Internet unter:

www.eepd.de,

www.intel.de,

www.cebit.de

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