zum Hauptinhalt

Kommentar: John und Yoko als Vorbild

In der Tradition John Lennons und Yoko Onos: Gerd Nowakowski über den Vorschlag, die Schule erst um neun beginnen zu lassen.

Eine Woche verbrachte John Lennon vor genau 40 Jahren mit Gattin Yoko Ono im Bett im Hilton-Hotel in Amsterdam – ein Bed-In als Protest gegen den Vietnam-Krieg. Die John-Lennon-Schule steht in der Tradition des unkonventionellen Denkens, kein Wunder also, dass der Vorschlag, den Schulanfang auf neun Uhr zu verschieben, von den dortigen Schülern kommt. Generationen von unausgeschlafenen Jugendlichen werden dankbar sein, wenn diese Idee wirklich Erfolg hat.

Schulstart acht Uhr – im dunklen Winter ist das wie gefühlte 6.30 Uhr. Erstklässler zu der Zeit zur Schule zu jagen, schrammt haarscharf am Tatbestand der Misshandlung vorbei. In Schottland übrigens hat man mal nicht gegeizt und einen Schulanfang um neun Uhr spendiert. Warum nicht hier? Die Lernergebnisse jedenfalls, sagen Studien, sind besser. Eltern aber werden das möglicherweise anders sehen: Jetzt können sie mit den Kindern frühstücken und sie zur Schule begleiten, bevor sie selbst zur Arbeit gehen. Wenn die Schulglocke aber um neun Uhr schrillt, bringt das die ganze Familie durcheinander. Ob das Beispiel Schule macht, ist offen. Das katholische Canisius-Kolleg beginnt übrigens schon um 8.15 Uhr. Dafür aber gibt es dort noch die besonders garstige „nullte“ Stunde: Beginn 7.30 Uhr. Gerd Nowakowski

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false