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Kommentar: Länger und flexibler

Ist doch schön, wenn sich zur Abwechslung mal alle einig sind. Flexible Unterrichtszeiten sind besser als starre 45-Minuten-Blöcke: Da herrscht Konsens bei Lehrern und Schülern und über alle Parteigrenzen hinweg.

Ist doch schön, wenn sich zur Abwechslung mal alle einig sind. Flexible Unterrichtszeiten sind besser als starre 45-Minuten-Blöcke: Da herrscht Konsens bei Lehrern und Schülern und über alle Parteigrenzen hinweg. Und in der Tat klingen die Argumente sinnvoll. Bis erst mal alle sitzen, ihre Bücher rausgekramt haben, bis das Kichern und Tuscheln verstummt, das kann dauern, gerade in Klassen mit bewegungsfreudigen Kindern. Und sind dann alle endlich konzentriert bei der Sache, ist die Stunde auch schon wieder um. Aus 45 Minuten brutto werden da oft nur 30 Minuten netto. Und nach fünf Minuten Pause geht das Spiel von vorne los und der nächste Lehrer kann sein Glück beim Kinderbändigen versuchen.

Die Anforderungen an den Unterricht haben sich in den letzten Jahren geändert. Projektorientiertes Arbeiten ist an die Stelle von Frontalunterricht getreten, Teamwork und selbstständiges Lernen sind angesagt. All das passt nicht in das klassische Dreiviertelstunden-Korsett. Und wenn wir schon beim Rücken sind: Nicht so viele Bücher in ihrem Ranzen und damit leichter zu tragen haben die Kinder und Jugendlichen auch, wenn sie weniger Fächer an einem Tag haben – und dafür länger am Stück an einem Stoff arbeiten. Die Schulen tun gut daran, auch mit neuen Zeitkonzepten auf diese Veränderungen einzugehen. „Flexibel“ ist dabei das Zauberwort. Erstklässler brauchen sicherlich mehr und öfter Pausen als Neuntklässler.

Fragt sich bloß, warum sich diese Erkenntnisse nicht schon früher durchgesetzt haben. svo

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