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Kurz vor ACHT: Musikstunde aus Tobago

Wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erlernen. Begeben wir uns auf eine erdkundliche Exkursion, gut zehn Flugstunden weiter westlich, unweit des Äquators, nördlich von Venezuela, auf die Karibikinsel Tobago.

Wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erlernen. Begeben wir uns auf eine erdkundliche Exkursion, gut zehn Flugstunden weiter westlich, unweit des Äquators, nördlich von Venezuela, auf die Karibikinsel Tobago. Nur 30 Kilometer lang und zehn Kilometer breit, aber überall macht man Erfahrungen, aus denen man was lernen kann. Zum Beispiel im Urlauberdorf Crown Point, genauer gesagt im Musikshop von Terry. Der Verkäufer dort trägt mit Vorliebe das schwarzrotgoldene Trikot der deutschen Nationalmannschaft, denn er war 2006 mit dem Team von Trinidad-Tobago in Germany. Jetzt verkauft er CDs als Souvenir an viele Deutsche, die durch die karnevalistischen Feiern auf das Land mit den Doppelinseln neugierig wurden.

Terry legt also eine CD ein. Alte Calypso- und Soca-Lieder, aus den 60er und 70er Jahren. Es singt „Mighty Sparrow“, einer der alten Stars der Inseln. Terry dreht die Boxen auf, laut, das lieben die Tobagonier. Der Hit: „Education is essential“ – Bildung ist grundlegend. So heißt der Song tatsächlich. Plötzlich strömen Leute in den Shop, junge Mütter, und singen mit: „Education is the foundation, schubidubidu. To be recognized anywhere you go, you gotta have your certificate to show“. Und weiter: „To enjoy any kind of happiness, knowledge is the key to success“. Eine Lobeshymne auf Bildung also, die Schule, das Lernen, das den Weg in eine bessere Zukunft weist.

„Das kann man Kindern und Jugendlichen nicht oft genug vorspielen“, sagt eine Frau und schwingt ihre Hüften. Die Musik von Sparrow gibt es übrigens auch bei Amazon im Internet. Ist doch mal was anderes als „We don’t need no education“ oder „Hurra hurra, die Schule brennt“. 

Annette Kögel

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