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Kurz vor ACHT: Wenn der Senator zum Essen lädt ...

Es gibt Jahrestage, die eher unangenehm sind. Die Betroffenen hoffen dann immer, dass sich keiner dran erinnert.

Es gibt Jahrestage, die eher unangenehm sind. Die Betroffenen hoffen dann immer, dass sich keiner dran erinnert. Für Frauen sind das die runden Geburtstage jenseits der 30, für Politiker eher die Tage, an denen sich unerfüllte Versprechen jähren.

Nun kann man nicht sagen, dass Bildungssenator Zöllner sich in Berlin mit riskanten Versprechen hervorgewagt hätte. Dazu ist er viel zu lange im Politikgeschäft. Er hat aber, sagen wir mal, Hoffnung geweckt, als er vor (fast) einem Jahr drei Arbeitsgruppen einsetzte, die die großen Probleme der Berliner Schullandschaft angehen sollten.

Wer im Laufe des Jahres mitgezählt hat, dürfte bemerkt haben, dass bislang erst zwei Arbeitsgruppen ihre Ergebnisse vorgestellt haben. Die dritte ist in der Versenkung verschwunden. Zwar war auch sie mit viel Fachkompetenz besetzt; aber von ihrem Bericht zur „Einführung von Qualitätsmanagement in der Schulaufsicht“ ist nichts zu hören, weil er zu radikal war. Er hatte angeblich u.a. empfohlen, die Schulaufsicht zu zentralisieren und damit die Schulräte in den Außenstellen zu entmachten.

Inzwischen zeichnet sich ab, dass dieser Bericht nicht mehr groß vorgestellt wird. Zöllner hat die Arbeitsgruppe zwar brav zum Essen eingeladen. Aber anschließend ist intern ein Entwurf zur neuen Kompetenzverteilung erschienen, in dem sich aus den Empfehlungen der Arbeitsgruppe kaum etwas wiederfinden soll. Das würde zumindest erklären, warum Zöllner den Bericht für sich behalten hat.

Übrigens dürfte die neue Aufgabenverteilung zumindest einen freuen: Tom Stryck, der vor Urzeiten als möglicher Staatssekretär nach Berlin geholt worden war, das Schulgesetz entwarf und für die Qualitätssicherung zuständig ist, wird, so die Planung, vom Referatsleiter zum Abteilungsleiter befördert. sve

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