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Kurz vor ACHT: Zu viel des Guten

Einige Forderungen der Initiative „Schule in Freiheit“ sind gerechtfertigt. Durch eine gleichberechtigte Finanzierung von Schulen in staatlicher und freier Trägerschaft etwa wäre es für finanzschwache Eltern viel einfacher, ihre Kinder auf private Schulen zu schicken.

Einige Forderungen der Initiative „Schule in Freiheit“ sind gerechtfertigt. Durch eine gleichberechtigte Finanzierung von Schulen in staatlicher und freier Trägerschaft etwa wäre es für finanzschwache Eltern viel einfacher, ihre Kinder auf private Schulen zu schicken. Der elitäre Charakter, der diesen Schulen anhaftet, würde gemildert, die soziale Mischung an den Schulen gefördert. Auch eine größere organisatorische Freiheit staatlicher Schulen wäre wünschenswert – seit Jahren klagen die Schulen über das enge Korsett, das ihnen bezüglich ihrer Finanzen und der Auswahl von Lehrkräften angelegt wird. Und schließlich wäre auch mehr pädagogische Freiheit zu befürworten. Wie viel positive Wirkung das erzeugen kann, ist an den Impulsen zu sehen, die seit Jahrzehnten von reformorientierten freien Schulen ausgehen.

Leider jedoch geht genau diese Forderung nach pädagogischer Freiheit zu weit: Gleich auch alle Lehrpläne und einheitlichen Abschlüsse abschaffen zu wollen, scheint als konkrete Forderung weltfremd. Wer dies im Abgeordnetenhaus vorträgt, muss damit rechnen, deutlichen Gegenwind zu bekommen. Schade nur, dass sich die Initiative damit vieler möglicher Unterstützer beraubt. Schlimmstenfalls führt diese eine Forderung dazu, dass auch die übrigen Anliegen nicht mehr ernst genommen werden – und in noch weitere Ferne rücken, als sie es momentan sind. Weniger wäre hier mehr gewesen. pth

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