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Schule: Made in India

Der Hyundai Atos ist ein preiswertes Einstiegsauto

Die größte Hürde hat der Atos gleich auf Anhieb genommen: Das Testkind strahlte übers ganze Gesicht als es das Auto sah. Und das war wichtig, denn die Probefahrt führte auch zur Schule, wo der kleine Koreaner den prüfenden Blicken der Freundinnen standhalten musste. Das leuchtende „Electric Blue“ meisterte diese Aufgabe locker.

Mit dem Atos ist Hyundai vor gut einem Jahr in das Marktsegment der so genannten Mikrovans zurückgekehrt. Die Vorgängermodelle wurden von 1998 bis 2002 rund 23 000 Mal in Deutschland verkauft. An diese Zahlen will der Hersteller jetzt anknüpfen – und die Zeichen stehen gut dafür: Mit bislang rund 7300 verkauften Fahrzeugen erfüllt der in Indien produzierte Atos die Erwartungen seiner Bauherren.

Bei der ersten Annäherung an den kleinen Wagen fällt seine Form positiv auf. Er misst 3,56 Meter Länge und 1,57 Meter Höhe und ragt damit über die Dächer vieler neben ihm geparkter Fahrzeuge hervor. Das macht nicht nur die Suche auf dem Parkplatz leichter, es verleiht dem Auto auch die markanten Mikrovan-Maße, die ihn von einem herkömmlichen Kleinwagen unterscheiden. Überdies bieten sie mehrere Vorteile: Zunächst ist die Kopffreiheit im Innenraum auch für größere Menschen sehr angenehm. Zweitens ermöglicht die erhöhte Sitzposition eine gute Sicht. Und drittens kann man bequem einsteigen. Das dürfte vor allem für eine nun von Hyundai anvisierte Kundengruppe nicht uninteressant sein. Der Atos ist nicht nur als Einsteiger- und Zweitauto gedacht, sondern auch als Wagen für kostenbewusste Senioren.

Die niedrigen Kosten sollen ein Hauptargument für den kleinen Hyundai sein. Als Sondermodell Olé wird er derzeit für einen Preis ab 6950 Euro angeboten. Der Listenpreis beginnt bei 8590 Euro. Aber wie fährt es sich nun in einem so günstigen Auto? Auf den straffen Sitzen fühlt man sich auf Anhieb wohl. Punktabzug verteilen größere Fahrer jedoch für die begrenzte Beinfreiheit. Wer mehr als 1,80 Körperlänge misst, wünscht sich mehr Spielraum für die Sitzverschiebung nach hinten. Doch das ginge wohl nicht, denn dann würde es zu eng für Mitfahrer auf den Rückbank werden, auf der sich ohnehin wohl nur Kinder wohlfühlen.

Innen wie außen gefällt das Design. Es ist schnörkellos und übersichtlich – und für den Familienalltag rundum praktisch. Kein Knopf oder Schalter gibt Rätsel auf. Die geteilte und umklappbare Rücksitzbank ergibt in Kombination mit dem 263 Liter großen Kofferraum ein Vielzahl an Lademöglichkeiten.

Die 43 kW (59 PS) des Motors reichen sowohl in der Stadt als auch auf Landstraßen oder der Autobahn aus, um zügig mitzufahren. Allerdings ist die Getriebeabstimmung im ersten und zweiten Gang nicht wirklich überzeugend. Hier ist viel Schaltarbeit angesagt, will man nicht ständig auf Hochtouren fahren. Auch die Lautstärke des ohnehin kernig klingenden Motors nimmt jenseits Tempo 100 rapide zu. Seine Höchstgeschwindigkeit beträgt 146 km/h. Der Verbrauch für den 1,1-Liter-Motor ist mit 5,9 Litern auf 100 Kilometer angegeben. In der Praxis schluckte er im Drittelmix (Stadt, Landstraße, Autobahn) sogar gut sieben Liter. Das ist nicht gerade sparsam.

Den Hyundai Atos gibt es in zwei Modellvarianten. Schon das Basismodell ist nicht spärlich ausgestattet. Servolenkung und Zentralverriegelung zum Beispiel sind Serie. Verzichten muss man allerdings auf einen Beifahrerairbag. Der gehört serienmäßig zur Comfort-Version, deren Preise bei 9290 Euro beginnen. Der etwas teurere Atos hat dann auch elektrische Fensterheber vorn und etwas größer dimensionierte Reifen. Das ist bescheidener Luxus, aber für den Weg zum Einkaufen oder in die Schule reicht es allemal – und auch der Ausflug zu Oma und Opa aufs Land ist mit dem Atos kein Ding der Unmöglichkeit.

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