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Mitmachmuseum: Forscher auf Fansuche

Das Mitmachmuseum in Buch kommt nicht voran. Weil weder Bezirk noch Senat das finanzielle Risiko übernehmen wollen, droht seit Monaten immer wieder das Aus. Die Unterstützer kämpfen trotzdem weiter.

Das Projekt eines lebenswissenschaftlichen Mitmachmuseums in Buch ist schon oft für tot erklärt worden. Aufgegeben haben seine Befürworter trotz hartnäckiger Widerstände aus dem Bezirksamt Pankow aber nicht. Am Donnerstagabend warben sie bei einer Anhörung für das „Life Science Center“, das den Namen „Forscherschloss“ tragen soll. „Das Projekt ist besonders dafür geeignet, junge Menschen für die Wissenschaft zu begeistern“, sagte Charité-Chef Karl Einhäupl. Sein Haus sei aber derzeit nicht in der Lage, Geld dafür bereitzustellen. „Eine belastbare Entscheidung muss bis Sommer her“, forderte Andreas Eckert, Vorstandsvorsitzender der Eckert & Ziegler Strahlen- und Medizintechnik AG. Sein Unternehmen hat sich als größter Sponsor bereit erklärt, zwei Millionen Euro für das Vorhaben zur Verfügung zu stellen.

Weil weder Bezirk noch Senat das finanzielle Risiko übernehmen wollen, droht seit Monaten immer wieder das Aus. „Der Ball liegt beim Bezirk“, heißt es aus der Senatsverwaltung für Wirtschaft. Mit dem leer stehenden „Waldhaus“ gibt es einen geeigneten Ort. Sponsoren haben erklärt, 6,5 Millionen der Gesamtkosten von 27 Millionen Euro zu übernehmen. Der Rest soll weitgehend aus EU-Fördermitteln kommen. Der Antrag für diese ging vom Senat jedoch zurück nach Pankow, weil Bezirksbürgermeister Matthias Köhne (SPD) ganze Passagen durchgestrichen hatte. Sein Bezirk könne nicht garantieren, den Betrieb der Einrichtung für 15 Jahre aufrechtzuerhalten. Dazu würde er sich durch die Annahme der Gelder verpflichten. „Wenn zu wenige Besucher kommen, könnte man leicht die Personalkosten senken“, hält Eckert entgegen.

Projekt-Koordinatorin Gudrun Erzgräber präsentierte bei der gestrigen Anhörung 20 neue Unterstützer. Das Projekt erhöhe die „Strahlkraft des Gesundheits- und Wirtschaftsstandorts“, schreibt die Industrie- und Handelskammer: „Nichts braucht Berlin im Angesicht der Krise dringender!“ Die Helmholtz-Gemeinschaft signalisierte, das Vorhaben auch finanziell unterstützen zu wollen.wek

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