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Neue Regeln im Elite-Wettbewerb?: Universitäten diskutieren Änderungen

Die Universitäten drängen offenbar bei einer Neuauflage des Elitewettbewerbs auf Regeländerungen. Johann Köppel, Vizepräsident für Forschung der Technischen Universität Berlin, berichtete jetzt im Akademischen Senat der TU, das Thema sei auf letzten Sitzung der Hochschulrektorenkonferenz mit dem Präsidenten der Deutschen Forschungsgemeinschaft diskutiert worden.

Die Universitäten drängen offenbar bei einer Neuauflage des Elitewettbewerbs auf Regeländerungen. Johann Köppel, Vizepräsident für Forschung der Technischen Universität Berlin, berichtete jetzt im Akademischen Senat der TU, das Thema sei auf letzten Sitzung der Hochschulrektorenkonferenz mit dem Präsidenten der Deutschen Forschungsgemeinschaft diskutiert worden. So stehe zur Debatte, die Auswahlkriterien für die Exzellenzcluster zu ändern, die fächerübergreifenden Forschungsvorhaben. Deren Größe solle bei einer Neuauflage flexibler gestaltet werden. In der ersten Runde habe sich gezeigt, dass einige vielversprechende Vorhaben künstlich vergrößert werden mussten, um den Anforderungen für ein Cluster zu entsprechen – oder wegen mangelnder Größe scheiterten.

Auch solle der Ortsbezug – also die Konzentration eines Projektes auf eine Stadt oder eng gefasste Region wie Berlin und Potsdam – „relativiert“ werden. Der Ortsbezug sei gerade für ostdeutsche Unis ein Nachteil gewesen, da es dort oft an der kritischen Masse für ein Cluster gefehlt habe. „Warum sollte es nicht möglich sein, dass die Technischen Universitäten in Dresden, Cottbus und Berlin gemeinsam ein Cluster beantragen?“, sagt Köppel. Diskutiert worden sei auch, inwiefern die in der ersten Auflage gekürten Eliteunis wieder „absteigen“ könnten.

Wenn es nach den Forschern gehe, sollten sich Politik und Wissenschaft noch in diesem Jahr über die Spielregeln für eine nächste Runde einigen, sagte Köppel. 2009 – möglichst vor den Bundestagswahlen im Herbst – sollten dann Bund und Länder die Fortsetzung beschließen. 2010 könnten sich die Unis für eine erneute Runde bewerben, ein Jahr später würde die Entscheidung fallen.

Köppel sagte, in Hinblick auf diesen Zeitplan müsse Wissenschaftssenator Zöllner bald entscheiden, wie das geplante „International Forum of Advanced Studies“, die Superuni, aussehen solle. Wenn sich die Berliner Unis vernünftig auf einen erneuten Elitewettbewerb vorbereiten wollten, müssten sie die Strukturen kennen, auf denen sie ihre Vorhaben aufbauen. Von vielen Unis würde man hören, dass sie bereits heftig am Planen seien. TU-Präsident Kurt Kutzler deutete an, dass die Verhandlungen zur Superuni vorangeschritten seien. Es habe zwei Gespräche mit dem ehemaligen Staatssekretär Wolf-Michael Catenhusen gegeben, der die Verhandlungen für den Senat führt. „Die Ideen von Catenhusen scheinen akzeptabel zu sein“, sagte Kutzler. Er hoffe nun auf ein „zeitnahes“ Treffen mit Zöllner, um „Eckdaten“ für die Superuni zu vereinbaren.

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