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Schule: Nur wer richtig sitzt, bremst auch sicher

Der Ellenbogen hängt locker aus dem Fenster, der Sitz hat schon fast Liegeposition und die rechte Hand hält das Lenkrad mit zwei Fingern auf Kurs. Wenn Henry Hilbert vom ADAC-Fahrsicherheitszentrum in Linthe einen solchen Fahrer auf der Autobahn sieht, läuft ihm ein eisiger Schauer über den Rücken.

Der Ellenbogen hängt locker aus dem Fenster, der Sitz hat schon fast Liegeposition und die rechte Hand hält das Lenkrad mit zwei Fingern auf Kurs. Wenn Henry Hilbert vom ADAC-Fahrsicherheitszentrum in Linthe einen solchen Fahrer auf der Autobahn sieht, läuft ihm ein eisiger Schauer über den Rücken. „Wer seinen Sitz so einstellt, gefährdet nicht nur sich selbst bei einem Unfall, er riskiert auch, die Kontrolle über sein Fahrzeug schneller zu verlieren als ihm lieb ist“, sagt er. Bestandteil eines Fahrsicherheitstrainings ist deshalb die Einstellung der optimalen Sitzposition.

Die Rückenlehne des Sitzes sollte möglichst im Rechten Winkel zur Sitzfläche stehen. „Nur so ist gewährleistet, dass Sie bei einer Bremsung auch fest im Sitz bleiben und sich nicht selbst nach oben herausdrücken“, sagt Hilbert. Wenn das passiert, verringert sich der Abstand des Kopfes zum Dach, wodurch wichtige Zentimeter Schutzraum verloren gehen. Auch die Pedale können dann nicht mehr richtig bedient werden.

Der Abstand des Sitzes zum Lenkrad sollte so gewählt werden, dass die Handgelenke locker oben auf dem Lenkradkranz aufliegen können. Die Beine sollten bei voll durchgetretener Kupplung noch eine leichte Restbeugung aufweisen. „Nur so haben Sie noch Reserven, wenn Sie bei einer Bremsung den Druck noch einmal erhöhen müssen“, sagt der ADAC-Experte. Die Kopfstützen sollten mit dem Kopf oben abschließen.

Die Hände fassen das Lenkrad im Idealfall in der „Viertel-vor-Drei-Stellung“. So hat man nicht nur das Fahrzeug fest im Griff, sondern weiß auch immer, wann die Räder geradestehen oder wie weit sie eingeschlagen sind. Wer gern beim Lenken in die Speichen greift, riskiert böse Verletzungen durch den eigenen Airbag, denn der schießt bei einem Aufprall aus der Mitte des Lenkrads und kann dann schon mal den Arm des Fahrers brechen.

Wer richtig sitzt, muss sich jetzt nur noch fest anschnallen. Das heißt, der Gurt wird dicht an den Körper angelegt und nach dem Einrasten des Schlosses noch einmal kurz nachgezogen. Bei mitfahrenden Kindern sollten das die Erwachsenen jedes Mal kontrollieren. Mit jedem Zentimeter, den der Gurt vom Körper absteht, verliert er nämlich einen Teil seiner Schutzwirkung. Das passiert übrigens schnell, wenn er – gerade im Winter – über dicken Jacken angelegt wird. In diesem Fall gilt: Den Gurt unter der Jacke anlegen.

Roland Koch

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