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Schulpolitik: Bildungsstandards statt bundesweitem Zentralabitur

Die Kultusminister haben getagt, zur Debatte stand ein Zentralabitur für die gesamte Bundesrepublik. Nun sollen die Länder aber doch weiter ihre Prüfungen selbst gestalten dürfen - nach Vorgaben aus Berlin.

Das bundesweite Zentralabitur ist vorerst vom Tisch. Statt dessen sollen Bildungsstandards für den Abschluss in der 12. Klasse entwickelt werden. Das haben die Kultusminister der Länder gestern in Bonn beschlossen, sagte Hessens Ministerin Karin Wolff (CDU) am Nachmittag. Die rheinland-pfälzische Ministerin Doris Ahnen (SPD) hatte sich zuvor gegen das von Bundesministerin Annette Schavan (CDU) befürwortete Zentralabitur ausgesprochen. Es wäre kein Beitrag zur Qualitätssteigerung im Schulsystem. Thüringens Minister Jens Goebel (CDU) dagegen will über Bildungsstandards in zwei bis drei Jahren zum Zentralabi kommen.

Offiziell zur Abstimmung stand ohnehin ein Antrag des Landes Hessen, in dem es lediglich um die Entwicklung von einheitlichen Standards für die Abiturprüfung geht. Solche Standards soll es zunächst in den Fächern Deutsch, Mathematik und der ersten Fremdsprache Englisch beziehungsweise Französisch geben.

Mit der Ausarbeitung solcher einheitlicher Anforderungen soll das Institut für Qualitätsentwicklung im Bildungswesen beauftragt werden, das die Länder als gemeinsame wissenschaftliche Einrichtung an der Humboldt-Universität gegründet haben. Bisher gibt es solche bundesweiten Bildungsstandards für den mittleren Schulabschluss in der Jahrgangsstufe zehn, für den Hauptschulabschluss in der Jahrgangsstufe neun und für den Primarbereich in der vierten Klasse. Für alle gibt es Standards in Deutsch, Mathematik und der ersten Fremdsprache, für den mittleren Schulabschluss auch in Biologie, Chemie und Physik. U.S. (mit AFP)

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