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Erstwunsch, Zweitwunsch, Drittwunsch - und dann? Eltern haben Angst, bei der Schulwahl Fehler zu machen.

© Kai-Uwe Heinrich

Schulsuche: Schulen im Check

Wohin mit dem Kind? Die SPD-Fraktion will Eltern die Wahl erleichtern und die Anmeldezahlen der Schulen publik machen. Aber hilft das weiter?

„Zu wenig Anmeldungen“, lautete die Begründung, als das Max-Planck-Gymnasium im August zunächst geschlossen werden sollte. Aber was hieß das? Weniger Anmeldungen als andere Gymnasien in Mitte? Oder als andere in Berlin? Oder weniger als die Sekundarschulen? All diese Fragen ließen sich nicht beantworten, denn aus ihren Anmeldezahlen machen die Verwaltungen gern ein Geheimnis, um unbeliebte Schulen zu schützen. Als wenn sich der Erfolg einer Schule, der an den Anmeldezahlen mitunter ganz gut abzulesen ist, auf die Dauer vor den suchenden Eltern verheimlichen ließe.

Mit diesem Versteckspiel soll es jetzt vorbei sein: Wie berichtet will die SPD- Fraktion erreichen, dass alle Anmeldezahlen veröffentlicht werden. Dies hätte für die Eltern nicht nur den Vorteil, dass sie wissen, welche Schulen das Vertrauen vieler Familien haben, sondern es würde ihnen auch bei der Anmeldetaktik helfen, wenn es um den Erst-, Zweit- und Drittwunsch beim Übergang auf die Oberschule geht.

Bei der Bewertung der Anmeldezahlen ist Vorsicht geboten

Allerdings ist Vorsicht geboten, denn mitunter haben sehr gute Schulen nur deshalb wenig Anmeldungen, weil sie in einer kinderarmen Gegend liegen; oder weil sie im Vorjahr so viele Anmeldungen hatten, dass viele Kinder abgewiesen werden mussten, weshalb das Anmeldeverhalten der Eltern ins Gegenteil umschlug. Oder sie haben – wie das längst gerettete Planck-Gymnasium – viele Anmeldungen und gelten nur deshalb als „nicht ausgelastet“, weil ihre Gebäude zu groß sind.

Weil also die Quantität der Anmeldungen für sich genommen kein zuverlässiger Indikator ist, müssen die Eltern nach weiteren Kriterien suchen. Die Homepage der Schule kann, muss aber nicht viel aussagen. Weiter hilft da der Inspektionsbericht. Er bietet nicht nur die – mitunter subjektive – Einschätzung der Inspektoren in Bezug auf die Atmosphäre und die Qualität des Unterrichts und der Schulleitung, sondern gibt auch objektive Informationen über die Lernkultur, über das Profil, den baulichen Zustand und die Geschichte einer Schule.

Eltern müssen sich selbst einen Eindruck verschaffen

Den Bericht findet man über die Schulporträts auf der Homepage der Bildungsverwaltung. Die dort veröffentlichten Daten über den Anteil der Schüler nichtdeutscher Herkunftssprache sagen hingegen wenig über den Unterricht aus. Auch die Angaben zu Unterrichtsausfall und Schwänzerquoten sind nur bedingt aussagekräftig, denn viele Schulen beschönigen die Zustände. Etwas verlässlicher sind die MSA- und Abiturnoten – aber nur dann, wenn sich die Eltern zusätzlich selbst, etwa an Tagen der offenen Tür, einen Eindruck von der Schule gemacht haben und den erwähnten Inspektionsbericht sowie die Anmeldezahlen zurate ziehen konnten. Im Zweifelsfall hilft auch eine Hospitation: Gute Schulen haben nichts dagegen, wenn ein Kind probeweise in den Unterricht kommt.

Der Anmeldezeitraum für den Übergang in die Jahrgangsstufe 7 an weiterführenden Schulen ist vom 11.02.2015 bis 25.02.2015.

Für Klasse 5 gibt es ein gesondertes Verfahren.

Die Anmeldungen für die Grundschulen gibt es regulär erst wieder im Herbst 2015 für das Schuljahr 2016/17.

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