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Schule: Sportwagen mit einem SUV gekreuzt

Der neue Porsche Cayenne verspricht viel Fahrvergnügen

Wer neue Autos erstmals auf Bildern sieht und dann dem Fahrzeug in Natur gegenübersteht, ist immer wieder überrascht, wenn das Fahrzeug sich dort ganz anders gibt, als es die Bilder erwarten ließen. So ging es uns in dieser Woche auch, als uns in Leipzig bei der Einweihung des neuen sächsischen Porsche-Werks erstmals ein Cayenne entgegenkam. Denn was auf den ersten offiziellen Fotos zum Teil recht unproportioniert wirkte, gab sich beim ersten Ansehen und Anfassen als sehr viel ansehnlicher als erwartet – wenn auch nicht bestritten werden kann, dass dieses Auto den von Beginn an auf Sportwagen fixierten Porsche-Fahrer erst einmal mit völlig neuen Proportionen herausfordert. Doch wenn man dieses Auto ein wenig länger auf sich wirken lässt, dann gewinnt seine Linie zusehends an Reiz – nicht zuletzt, weil sie mit einigen Designlösungen überrascht, die sie deutlich von den deutschen Konkurrenten wie dem BMW X5 und dem Mercedes-Benz ML unterscheidet.

Das gilt allerdings nicht allein für die Optik, sondern das gesamte Konzept, das hinter dem Cayenne steht, dessen Serienproduktion mit der Werkseinweihung angelaufen ist und der am 7. Dezember auf den deutschen Markt kommt, nachdem er in Paris seinen ersten öffentllichen Auftritt vor großem Publikum hatte. Denn der Cayenne ist trotz seiner unverkennbaren Off-Road-Silhouette mit seiner großen Bodenfreiheit und seiner guten Geländequalität zugleich durch und durch ein Sportwagen – ein typischer Porsche also, wenn auch in einem ungewohnten Gewand.

Länger und sehr viel flacher

Das bestätigen die mit dem Produktionsstart in Leipzig nun auch komplett bekanntgegebenen technischen Daten des 4,78 Meter langen und 1,70 Meter hohen Allradlers, der mit 1,93 Meter recht breit ausfällt und einen Radstand von knapp 2,86 Meter hat. Mit diesem Maßen übertrifft er BMW X5 und Mercedes ML in der Länge um bis zu 14 Zentimeter, ist breiter als beide und hat den größten Radstand – allerdings auch die geringste Höhe, denn der BMW X5 misst 1,72 und der Mercedes ML sogar 1,82 Meter. So wirkt der Cayenne trotz seiner kraftvollen Front mit den großen Lufteinlässen und der unverkennbaren Porsche-Motorhaube sehr gestreckt und dynamisch.

Und höchste Dynamik auf ausgebauten Straßen versprechen denn auch die Fahrleistungswerte. Denn schon der Cayenne S, der wie der sehr viel stärkere Cayenne Turbo leer gut 2,2 Tonnen auf die Waage bringt, braucht gerade einmal 7,2 Sekunden für den spurt auf Tempo 100 und erreicht bis zu 242 km/h. Dem Turbo genügen für den Spurt auf Tempo 100 nur 5,6 Sekunden und maximal kann er 266 km/h fahren. Möglich sind solche Fahrleistungen dank zwei neu entwickelter 4,5-Liter-V8-Motoren aus Aluminium, die als Sauger 250 kW (340 PS) und als Biturbo 331 kW (450 PS) leisten und sich beide durch eine im oberen Bereich sehr flache Drehmomentkurve auszeichnen. so liefert die Sauversion zwischen 2500 und 5500/min maximal 420 Nm und der Biturbo zwischen 2250 und 4750/min sogar 620 Nm. Dank solcher Werte empfiehlt sich der Cayenne auch als leistungsstarkes Zugfahrzeug, das in beiden Varianten bis zu 3500 Kilogramm an den Haken nehmen kann.

Sportlich-agiles Handling

Trotz der nicht gerade leichten Karosserie und der beachtlichen Dimensionen des Cayenne verspricht Porsche ein sportlich-agiles Handling, ausgezeichnete Fahrdynamik und hohe Sicherheitsreserven für dieses Fahrzeug, das ein ganz neues Beispiel für die immer weiter verbreitete Crossover-Technik ist, die Kombination der Eigenschaften ganz unterschiedlicher Fahrzeugkategorien, wie hier der eines Sportwagens mit denen eines SUV (Sports Utility Vehicle), wie diese Kategorie geländetauglicher Fahrzeuge in den USA genannt wird. Und diese Verbindung ist tatsächlich neu und macht durchaus gespannt auf die ersten Probekilometer – und das nicht nur auf freier Straße, sondern auch im Gelände.

Denn Porsche hat für den Cayenne ein völlig neues Fahrwerk entwickelt. Das hat eine Doppelquerlenker-Vorderachse mit großem Querlenker-Absatand und einem Fahrschemel, der Struktur und Steifigkeit des Cayenne erhöht, für Komfort und Sicherheit sorgt und für eine große Bodenfreiheit. Hinten setzt Porsche auf eine aufwändige Mehrlenker-Konstruktion, die ebenfalls mit einem Fahrschemel kombiniert ist. Zu den besonderen Eigenschaften des Fahrwerks gehören die großen Federwege für Fahrten im Gelände – das gilt sowohl für das Stahlfederfahrwerk des Cayenne S als auch das Luftfederfahrwerk des Cayenne Turbo, das es auf Wunsch auch für den Cayenne S gibt.

Die Luftfederung bietet mit sechs unterschiedlichen Höhenniveaus einen Verstellbereich von 116 Millimeter, wobei sich der Cayenne Turbo bei der Fahrt abhängig von der gefahrenen Geschwindigkeit ab 125 km/h auf das sogenannte Tiefniveau 27 Millimeter unter dem Normalniveau und ab 210 km/h um weitere elf Millimeter auf das Sondertiefniveau senkt. Porsche kombiniert die Luftfederung mit dem ebenfalls neu entwickelten variablen Dämpfungssystem „Porsche Active Suspension Management" (PASM), das je nach Fahrweise kontinuierlich die Dämpfkraft regelt und zugleich die Möglichkeit einer individuellen Einstellung bietet. Trotz seiner hohen Qualitäten auf der Straße ist der Cayenne mit seinem intelligenten Vierrad-Antrieb und dem Porsche Traction Management (PTM), das die verschiedenen Sperren und damit die Traktion jedes Rades der jeweiligen Fahrsituation anpasst, aber auch ein Meister im Gelände. Für hohe Fahrsicherheit in extremen Situationen sorgen schließlich die Fahrdynamikregelung „Porsche Stability Management" (PSM) und ABS, ASR und das automatische Bremsendifferenzial (ABD) – ein rundum neues Fahrzeugkonzept also mit einer Fülle technischer Innovationen, dessen Preise bei 60 204 Euro beginnen. Ingo von Dahlern

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