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Studie: Schüler wissen wenig über die DDR

Die FU Berlin hat mehrere Schüler in Nordrhein-Westfalen zu ihren Kenntnissen über die DDR befragt. Viele wussten nur wenig über die deutsch-deutsche Teilung, die Forscher sprechen von einer "Relativierung" der damaligen Geschehnisse.

Die meisten Schüler in Nordrhein-Westfalen wissen nur wenig über die DDR. Zu diesem Ergebnis kommt eine Untersuchung der Freien Universität (FU) Berlin. Der Forschungsverbund SED-Staat der FU hatte bundesweit über 5000 Schüler in vier Bundesländern befragt - darunter auch knapp 900 Schüler in Aachen und Bochum.

Nach Auswertung der in NRW ausgefüllten Fragebögen sei festgestellt worden, dass das Thema DDR im Leben der Schüler kaum behandelt wird, erklärten die Wissenschaftler. Das Ergebnis ist erschreckend: Fast 90 Prozent der Schüler gaben an, wenig oder nichts über die DDR zu wissen. So konnten 70 Prozent der Befragten nicht sagen, wann die Berliner Mauer gebaut wurde. Nur rund 30 Prozent wussten, dass die DDR die Mauer errichtet hatte.

Schüler sehen auch positive Seiten

Die Beurteilung der DDR durch die Schüler erfolge "eher assoziativ", hieß es weiter. So bewerteten zwar nur wenige der Befragten Politik und Gesellschaft des SED-Staates positiv, aber fast ein Drittel der Schüler habe ein indifferentes Bild über die DDR und sehe gleichermaßen Vor- wie Nachteile. Dadurch kann es nach Angaben der Wissenschaftler zu "einer Relativierung des diktatorischen Charakters" der DDR kommen.

Bei einem Vergleich zwischen DDR und Bundesrepublik stellte sich eine breite Mehrheit der NRW-Schüler auf die Seite Westdeutschlands. Als positiv an der DDR wurden allerdings Mietpreise, Familienzusammenhalt, preiswerte Bücher und Schallplatten sowie eine intensive Sportförderung bewertet. (mit ddp)

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