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Tag der Talente: Elite von morgen trifft sich in Berlin

Zum Tag der Talente trafen sich die 300 Gewinner bundesweiter Schülerwettbewerbe in Berlin. In Workshops gründeten die Jugendliche ihren eigenen Fantasiestaat und diskutierten über Vorurteile zwischen Ost und West.

Kristina, 14, bildete bereits als Kleinkind Quersummen. Vico, 11, ist preisgekrönter Filmemacher. Philipp, 20, spricht fließend Chinesisch. Das Trio gehört zu den 300 Jugendlichen, die am vergangenen Wochenende zum "Tag der Talente 2010" nach Berlin kamen. Bildungsministerin Dr. Annette Schavan (CDU) hatte sie eingeladen, um ihre Leistungen aus Schülerwettbewerben wie der Mathematikolympiade, dem Filmfestival "Up and Coming" und dem "Bundeswettbewerb Fremdsprachen" zu würdigen.

Neben einem abendlichen Festakt und der Führung durch den Reichstag durften die cleveren Jugendlichen an einem von 17 Workshops teilnehmen. Die 19-jährige Anna Börger aus Münster, Gewinnerin des Geschichtswettbewerbs des Bundespräsidenten, entschied sich für den Workshop "Zeitgeschichte". Der ehemalige DDR-Bürger und Geschichtsprofessor Rainer Eckert berichtete aus seiner Biografie und ließ die Teilnehmer anschließend diskutieren. "Die Mauer ist auch in meiner Generation noch in den Köpfen", sagt Anna Börger. Noch heute ließe sich anhand von Kleidung und Dialekt feststellen, wer "Ossi" und wer "Wessi" sei.

Auch Giuliano Felis, Sänger von "The Herbs" und Sieger des Wettbewerbs "Treffen Junge Musik-Szene", wählte den Geschichts-Workshop. "Weil unsere Landesgeschichte unglaublich interessant ist", sagt er. Das würde die Mehrheit der 300 Talente wohl unterschreiben: Entgegen des Vorurteils, die Jugend von heute sei geschichtsmüde, löchern viele der elf- bis 21-Jährigen ihre Eltern und Großeltern mit Fragen zur Vergangenheit.

Die Ergebnisse der Geschichtsdiskussion und die der restlichen Workshops wurden am Sonntagabend im Tipi am Bundeskanzleramt vorgestellt: Im Workshop "Planspiel Demokratie" wurde der Staatsaufbau des Fantasiestaats Fontanien nachgestellt, "Dramaturgie" führte ein Theaterstück auf. Die Teilnehmer des Workshops "Menschenrechte" standen nicht auf der Bühne, sondern verteilt im Publikum und bildeten dort einen Sprech-Chor: "Menschenrechte gehören in den Kopf und nicht auf die Bühne", hieß es da. Da konnte Anna Börger nur nicken.

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