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Schule: Winterliche Visionen

Skoda zeigt in Genf die SUV-Studie Yeti, die auch für den Stadteinsatz taugen soll

Seine Spuren wollen schon viele Menschen gesehen haben. Doch einen Yeti, jenen sagenumwobenen Schneemenschen, dem man sie zuschreibt, hat bislang noch niemand zu Gesicht bekommen. Aber egal ob es ihn gibt oder nicht – wer in diesen Tagen über den Genfer Autosalon schlendert, der wird auf der Suche nach einem Yeti tatsächlich fündig. Skoda überrascht mit einem nach ihm benannten Auto, dass man der tschechischen Volkswagentochter schwerlich zugetraut hat – einem kompakten SUV, der auf den ersten Blick zeigt, in welche Fahrzeugklasse er gehört uund der bei genauerem Hinsehen mit vielen Details überrascht, die man bei solch einem Auto nicht erwartet.

Die größte Überraschung neben der eigenwilligen Form ist der Antriebsstrang. Hier stellt Skoda ganz klar die Frage, ob ein Fahrzeug in dieser Größe tatsächlich einen Allradantrieb braucht, um auch abseits befestigter Wege voranzukommen. Die Antwort aus Mlada Boleslav heißt kompromisslos: „nein“. So beschränkt sich der Yeti ganz bewusst auf angetriebene Vorderräder, die in kritischen Situationen allerdings durch diverse Traktionshilfen unterstützt werden.

Ein nur auf den ersten Blick ungewöhnlicher Weg. Denn auch Suzuki verzichtet bei einigen Versionen seines Jimny auf einen Allradantrieb und selbst so große SUV wie der Hyundai Tucson oder der Kia Sportage werden in einer reinen Frontantriebsversion angeboten. Ja in einem SUV-Land wie den USA gibt es sogar Jeeps mit nur zwei angetriebenen Rädern.

Für unbefestigte Wege ist ausreichend Bodenfreiheit allerdings unerlässlich. Und so gibt sich der Yeti bewusst hochbeining und in seiner ganzen Optik auch robust. So robust, dass es viele Besitzer überhaupt nicht stören dürfte, wenn die Außenhaut hier und dort einmal eine kleine Delle abbekommt und Gebrauchsspuren zeigt. Denn die könnte man hier auch als Gewinn an Charakter interpretieren. Der Yeti soll aber nicht nur jenseits befestigter Straßen glänzen. Damit er für die Stadt tauglich ist, hat er kompakte Abmessungen bekommen.

Die wrap-around-Windschutzscheibe des Yeti in Verbindung mit einer schwarzen A-Säule und einem aufgelegten Dach steht vergleichsweise steil und die Seitenscheiben haben eine nur geringe Neigung. Das bringt einerseits ausreichend Kopffreiheit und gute Sichtverhältnisse. Es trägt andererseits dazu bei, dass sich der Innenraum nur wenig aufheizt. Blickt man aus der Frontperspektive auf den Yeti, dann wirkt das ganze Auto irgendwie – tja hier sei der modische Begriff einmal erlaubt – knuffig.

Viel Wert haben die Designer des Autos auf hohe Funktionalität gelegt. So hat der Yeti eine zweigeteilte Heckklappe, deren unterer Teil den Laderaumboden verlängert, so dass man ihn zum Transport zweier Bikes oder auch einer speziell für den Wagen gefertigten Alubox nutzen kann. Die Designer haben sogar daran gedacht, dass das Nummernschild dabei so ausklappt, dass man es problemlos lesen kann. Durch die Gestaltung des unteren Teils als doppelter Klappe bleibt der Innenraum auch gegen Spritzwasser geschützt.

Innen ist der Skoda so ausgelegt, dass man seine Bedienungselemente auch mit Handschuhen sicher betätigen kann. Aus der Welt des Sports kommt die Idee mit einem kühlbaren Wasserreservoir, aus dem man durch zwei Trinkschläuche seinen Durst löscht. Daher rührt ebenfalls die Idee, zwischen den Vordersitzen zwei gespannte Gurte mit Karabinerhaken einzubauen, an denen sich verschiedene Gegenstände ebenso bequem wie sicher aufhängen lassen.

Nutzer von SUV setzen oft auf Outdoor-Aktivitäten, und nutzen ihr Fahrzeug, um zum Ausgangspunkt dieser Aktivitäten zu gelangen. Deshalb hat Skoda das Navigationssystem als tragbares System gestaltet, das man zum Biken, für Wanderungen oder Klettertouren heraus- und mitnehmen kann.

Mit Blick auf Outdoor-Aktivitäten hat Skoda auch auf eine Teppichverkleidung im Fußraum verzichtet. Die VW-Tochter setzt bei der neuen Studie auf eine praktische Kunststoffwanne – auch der Laderaumboden besteht aus diesem Material, wobei hier spezielle Rutschleisten verhindern, dass sich die Ladung selbstständig macht. Selbstverständlich hat der Yeti eine robuste Dachreling, die aus der A-Säule herauswächst und am Dachende in die D-Säule hineinläuft.

Ein optisch und praktisch überzeugender Entwurf, der bislang allerdings nur eine der vielen Studien ist, die in Genf auf verschiedenen Ständen für Überraschungen sorgen. Ob es einen Yeti in dieser oder ähnlicher Form wirklich einmal geben wird, hängt sehr von den Reaktionen des Publikums ab. Die ersten allerdings fielen so positiv aus, so dass der SUV gute Chancen hat, in dieser oder ähnlicher Form schon in absehbarer Zeit Realität zu werden.

Skoda zeigt in Genf aber auch Modelle seiner restlichen Fahrzeugflotte. Mit der Edition 100 beispielsweise erinnern die Tschechen an ihre 100-jährige Automobilbau-Tradition. Für das Unternehmen arbeiten heute 23 000 Mitarbeiter.

Der Genfer Autosalon öffnet seine Tore noch bis zum 13. März. Wer nicht eigens in die Schweiz reisen will, findet interessante Einblicke auch im Internet unter: www.salon-auto.ch

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