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WIR MACHEN SCHULE: Unternehmen Eistee

Eistee ist zwar lecker, aber oft viel zu süß. Das findet jedenfalls der 15-jährige Schüler Jan Goldmann aus der Fritz-KarsenSchule in Britz.

Eistee ist zwar lecker, aber oft viel zu süß. Das findet jedenfalls der 15-jährige Schüler Jan Goldmann aus der Fritz-KarsenSchule in Britz. Also entwickelte er seinen eigenen Eistee, „Teaster“ genannt, den man mit mitgeliefertem Zucker und dem natürlichen Süßstoff Stevia selbst süßen kann. Mit dieser Idee gewann er den Publikumspreis beim diesjährigen Schülerpreis für Unternehmergeist des Networks for Teaching Entrepreneurship (NFTE). Am Samstag präsentierten im Henry-Ford-Bau der Freien Universität zehn Schüler ihre Ideen.

Der erste Platz ging an Anton Boos aus der Nähe von Wiesbaden, der seit einem Praktikum auf einem Bauernhof an einer Bodenmatte arbeitet, um Pferdemist unkompliziert abzutransportieren. Boos wird seine Idee bei der internationalen Schlussrunde von NFTE in den USA präsentieren. NFTE trainiert Lehrer aus ganz Deutschland, um unternehmerisches Denken und Handeln an Schulen zu vermitteln. Die Initiative stammt aus den USA und hat mittlerweile neben Deutschland unter anderem auch Ableger in China, Indien und Mexiko. In Berlin bieten fünfzehn Schulen das Wahlfach an. Zwei Jahre lang suchen Neunt- und Zehntklässler nach Lösungen für alltägliche Probleme und entwickeln daraus Geschäftsideen.

Während im ersten Jahr wirtschaftliche Grundlagen und Erfindergeist gestärkt werden, steht in der 10. Klasse an der Fritz-Karsen-Schule die Umsetzung der Schülerprojekte im Mittelpunkt. Der Computerraum der Schule verwandle sich dann in ein „Großraumbüro“, erzählt Lehrer Hendrick Schneider. Eistee-Produzent Jan hat schon Schwarz- und Grüntee-Lieferanten gefunden, auch das Design für Etiketten hat er gestaltet. Als nächste Schritte müssten nun ein Prototyp für die Verpackung folgen und die Lebensmittelsicherheit geklärt werden, erklärt er. Auch um die Abfüllung müsste er sich kümmern – derzeit kocht der Schüler den Eistee zu Hause und füllt mit eigenem Trichter. Ein Mitschüler Jans arbeite gerade an einer solarbetriebenen Handy-Aufladestation, die in den Rucksack integriert wird, erzählt Lehrer Hendrick Schneider. Und ein Mädchen baue einen Online-Handel für Haarschleifen auf. Auch für ihn als Lehrer sei der Unterricht etwas Besonderes, weil er ganz ohne Rahmenlehrplan individuell auf jeden Schüler mit seinem Projekt eingehen könne, sagt Schneider. 17 Schüler können pro Jahr teilnehmen. Weil die Nachfrage größer ist, werden die Plätze verlost. Katharina Ludwig

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