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Schuleintritt: Erstklässler werden früher eingeschult

Berlins Erstklässler werden künftig nicht erst eine Woche nach Ferienende eingeschult, sondern wie die anderen Jahrgänge das Schuljahr direkt nach den Ferien beginnen. Als Grund gilt die fehlende Vorbereitungszeit für Aufführungen der älteren Mitschüler, anlässlich der Feierlichkeiten.

"Jeder Tag soll genutzt werden“, begründet Referatsleiter Peter Hübner die überraschende Entscheidung der Bildungsverwaltung. Lehrervertreter bedauerten dies, Elternvertreter reagierten zustimmend.

Geplant ist, dass die Schulen künftig einen gewissen Entscheidungsspielraum erhalten. Zur Wahl stehen der erste und zweite Schultag sowie der Sonnabend vor Ferienende. Die Schulen führen dagegen an, dass sie dann nicht mehr in der Lage seien, mit den älteren Schülern Aufführungen zur Einschulung einzuüben. Gegen dieses Argument spricht, dass es in Brandenburg sehr wohl Aufführungen gibt, obwohl die Einschulung hier immer am letzten Ferientag ist

Das Beispiel "Brandenburg“ überzeugt die Pädagogen nicht. Zwar sei ein einfacher Festakt möglich, sagt Karin Babbe von der Weddinger Erika-Mann-Schule. Wenn man aber eine große Feier organisieren wolle, bei der viele Klassen mitwirken, gehe das nicht so kurzfristig, sagt sie übereinstimmend mit Erhard Laube von der GEW-Schulleitervereinigung.

Die Eltern stört das nicht. Die Vorverlegung mache Sinn, findet Landeselternsprecher André Schindler. Vor allem Eltern ohne Hortplatz hätten oft Probleme damit, die erste Schulwoche zu überbrücken. Schindler hofft aber, dass sich die Schulen auf einen einheitlichen Tag einigen, damit es bei einem gemeinsamen Einschulungstag für ganz Berlin bleibt.

Berlin hat nicht immer so spät eingeschult: Vor 1992 war die Feier am zweiten Schultag. Das allerdings war für berufstätige Eltern ungünstig, weshalb man auf den Sonnabend nach Ferienende auswich. 

Susanne Vieth–Entus

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