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Berlin: Schulen starten mit ganztägiger Betreuung Lehrer und Erzieher sollen kooperieren

Für Berlins 450 Grundschulen bricht nach den Sommerferien eine neue Zeit an: Mit wenigen Ausnahmen werden alle ein Ganztagsprogramm anbieten. Dies bedeutet, dass Lehrer und Erzieher miteinander kooperieren und ihre Arbeit in einen sinnvollen Zusammenhang stellen müssen.

Für Berlins 450 Grundschulen bricht nach den Sommerferien eine neue Zeit an: Mit wenigen Ausnahmen werden alle ein Ganztagsprogramm anbieten. Dies bedeutet, dass Lehrer und Erzieher miteinander kooperieren und ihre Arbeit in einen sinnvollen Zusammenhang stellen müssen. Wie dies im Einzelnen aussehen soll, hat Bildungssenator Klaus Böger (SPD) jetzt in einem „Leitbild für die offene Ganztagsschule“ dargelegt.

Bisher ist der Alltag der Grundschulkinder zweigeteilt: Morgens Schule, nachmittags Hort. Zwischen beiden Bereichen gibt es kaum eine Verbindung. Das soll jetzt anders werden. Grundlage ist die Verlagerung der Horte in die Verantwortung der Schulen: Sie mussten sich in den vergangenen Monaten nach geeigneten freien Trägern umsehen.

Wie diese Zusammenarbeit ausgestaltet werden soll, ist bisher nur in Ansätzen erkennbar. Manche Schulen haben von sich aus Ideen entwickelt und entsprechend mit den Trägern verhandelt. Andere Schulen haben darauf gewartet, dass Böger ihnen das „Leitbild“ vorlegt. Dass es fast ein Jahr gedauert hat, bis dieses Papier zustande kam, wurde denn auch gestern vom bündnisgrünen Bildungspolitiker Özcan Mutlu kritisiert.

Die inhaltliche Ausgestaltung sei zurzeit gar nicht das Hauptproblem, sagte dagegen Martin Hoyer vom Paritätischen Wohlfahrtsverband. Noch sei ja nicht einmal in jeder Schule geklärt, ob es genug Räume geben werde. Eine Mutter erzählte gestern, dass an ihrer Schule das Mittagessen zunächst im Flur stattfinden solle. Zur Unsicherheit trägt auch bei, dass es keine präzisen Zahlen darüber gibt, wie viele Familien überhaupt einen Hortanspruch anmelden werden. Bisher wird jedes zweite Grundschulkind im Hort betreut. Möglicherweise werden es aber mehr, wenn die Horte direkt den Schulen angegliedert sind.

Die Eltern können zwischen mehreren „Hortmodulen“ wählen: Geboten wird ihnen eine Betreuung zwischen 6.30 und 7.30 Uhr sowie je nach Bedarf bis 16 oder bis 18 Uhr. Nur wenige Schulen bieten überhaupt keine Hortbetreuung, darunter die Mariendorfer Malteser-Grundschule. Laut Bezirksamt haben die Eltern in der Umgebung aber genug andere Schulen mit Hortangebot zur Auswahl.

Vorteile bietet das Hortangebot auch für Familien, die gar keine Betreuung in Anspruch nehmen wollen: „Sie können mit den jeweiligen Caterern private Verträge abschließen, damit ihr Kind auch am Schulessen teilnehmen kann“, hieß es gestern aus dem Schulamt Friedrichshain-Kreuzberg.

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