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Schulen: Wenig Interesse an Lehrerstellen

Bildungssenator Jürgen Zöllner sucht insgesamt 165 neue Lehrer, doch das Interesse scheint gering. Zur ersten "Casting-Runde" kamen kaum Bewerber.

Die Bildungsverwaltung hat offenbar Probleme, freie Lehrerstellen zu besetzen. Nach der ersten „Castingrunde“ mit Bewerbern seien viele Schulleiter mit leeren Händen nach Hause gegangen, berichtete am Mittwoch die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW). So hätten von acht Stellen für die Fächerkombination Mathematik/Physik nur zwei besetzt werden können. Insgesamt sucht Bildungssenator Jürgen Zöllner (SPD) zum zweiten Schulhalbjahr 165 neue Lehrer, um pensionierte Lehrer oder Pädagogen in Altersteilzeit ersetzen zu können.

„Die Einstellungsverfahren kommen viel zu spät“, kritisierte die GEW-Vorsitzende Rose-Marie Seggelke. Wenn Lehrer in Berlin nicht verbeamtet würden und deshalb weniger verdienten als anderswo, müsse man ihnen zumindest früh genug Stellen anbieten, damit sie in der Stadt blieben. Für die weitere Bewerbersuche in Fächern wie Latein, Musik und Englisch erwartet Seggelke ebenfalls Schwierigkeiten. Die Bildungsverwaltung will sich erst äußern, wenn die Bewerberverfahren abgeschlossen sind.

Unterdessen kündigte eine Initiative junger Lehrer, die verbeamtet werden wollen, eine Protestaktion an: Sie wollen sogenannte Freigabeerklärungen beantragen und Zöllner am Donnerstag im Parlament Kopien davon überreichen. Eine Freigabeerklärung ist für Lehrkräfte notwendig, wenn sie sich in einem anderen Bundesland bewerben möchten. sve

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