zum Hauptinhalt
Mahlzeit für Schüler. Was mehr kostet, soll auch besser schmecken.

© dpa

Schulessen in Berlin: Eltern wollen Zuschüsse für Oberschüler

Das Mittagessen an Berliner Oberschulen wird bald deutlich teurer. Eltern fordern, dass es eine soziale Abfederung geben soll. Caterer weisen darauf hin, dass nur wenige Oberschüler mitessen.

Das Mittagessen an Berliner Oberschulen wird bald deutlich teurer – die Caterer sehen, wie berichtet, ab Februar 2014 Preiserhöhungen von voraussichtlich rund einem Euro pro Portion vor. Angesichts dessen fordern Elternvertreter, dass es auch für das Mittagessen an den weiterführenden Schulen eine soziale Abfederung geben sollte. „Wenn sich die Qualität verbessert, ist eine Preiserhöhung nachvollziehbar“, sagte Landeselternsprecherin Lieselotte Stockhausen-Doering. Die Behörden müssten allerdings sowohl bei den Grundschülern als auch bei den Oberschülern im Auge behalten, ob die Teilnehmerzahlen angesichts der höheren Preise sinken, und gegebenenfalls „sozial nachsteuern“, sagte Elternvertreterin Erika Takano-Forck, die sich seit Jahren in der AG Schulessen engagiert. Andrea Schwarz vom Bezirkselternausschuss Reinickendorf forderte nun angesichts der Preiserhöhung, dass es auch für das Essen an Oberschulen eine Subventionierung durch Landesmittel geben sollte.

Höhere Preise für Oberschüler

Bisher bezuschusst das Land nur das Mittagessen für Grundschulkinder an Ganztagsschulen oder mit Hortbetreuung – so ist es im Schulgesetz vorgesehen. Für deren Mittagessen gilt ab Februar 2014 ein fester Portionspreis von 3,25 Euro, das Land zahlt davon einen Anteil von 30 Prozent, so dass für die Eltern ein Beitrag von 37 Euro pro Monat bleibt.

An den Oberschulen betrug der Essenspreis bisher nach Angaben der Caterer rund 2,50 bis 2,80 Euro. In Zukunft könnte der allerdings bald auf 3,50 Euro steigen. Der im Vergleich zum Grundschulessen höhere Preis hänge damit zusammen, dass die Portionen für die Oberschüler größer seien, sagte Rolf Hoppe vom Catererverband. Er wies aber darauf hin, dass viele Oberschüler nicht täglich das Essen in Anspruch nähmen. Beträge von 70 Euro pro Monat seien deswegen unrealistisch. Zudem gebe es nur wenige Oberschüler, die überhaupt an einer regelmäßigen Essensversorgung an den Sekundarschulen und Ganztagsgymnasien teilnähmen. Hoppe schätzt ihre Zahl auf 5000 – verglichen mit rund 88 000 mittagessenden Grundschülern.

Jugendliche aus Familien, die Transferleistungen wie beispielsweise Hartz IV bekommen, können genauso wie Grundschüler über das Bildungs- und Teilhabepaket weiterhin zum Preis von einem Euro pro Portion essen. Viele Eltern hätten allerdings noch immer Hemmungen, die Unterstützung zu beantragen, sagte Elternvertreterin Erika Takano-Forck.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false