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Berlin: Schulleiter sollen weniger unterrichten

Böger gewährt mehr Zeit fürs Schulmanagement

Bildungssenator Klaus Böger (SPD) kommt jetzt seinen Schulleitern entgegen – und wird ihnen mehr Stundenermäßigungen als bisher gewähren. „Schulleiter zu sein, bedeutet heutzutage auch, die Personalauswahl und das Qualitätsmanagement zu gestalten. Dafür tut Entlastung not“, sagte Böger gestern Abend auf Anfrage. Am Nachmittag waren Hunderte Schulchefs dem Aufruf der drei Schulleiterverbände zu einem Protesttreffen im Rathaus Schöneberg gefolgt.

Dass die Anforderungen an die Leiter der 840 Schulen mit dem neuen Schulgesetz enorm stiegen, wurde bei der Versammlung deutlich: So erfordern etwa die neuen Aufgaben zu Qualitätsmanagement, Personalwesen und Schulstatistik weit mehr Zeit, sagte Heinz Winkler vom Interessenverband Berliner Schulleitungen. Die Neuerungen seien sinnvoll, nur trotz aller Bereitschaft und Mehrarbeit nicht vernünftig umzusetzen. Harald Mier von der Vereinigung der Oberstudiendirektoren verwies darauf, dass Schulleiter in Bayern nur ein bis vier Stunden vor den Klassen stehen, zudem lägen die Unterrichtsverpflichtungen in allen anderen Bundesländern weit unter denen in Berlin. So unterrichteten etwa Gymnasialschulleiter zwölf Stunden, Stellvertreter 18 Unterrichtstunden. Künftig soll es hier nun eine Entlastung geben, kündigte Böger an. Der genaue Umfang der Ermäßigungen werde derzeit beraten.

Währen des Protesttreffens wurde indes auch andere Kritik laut. So berichteten mehrere Schulleiter wie auch ein Vertreter der Schulaufsicht, dass Schreiben und Anträge an die Verwaltung zur Förderung einzelner Schüler, aber auch andere Briefe monatelang unbeantwortet blieben. Heftige Kritik gab es auch an der Internetseite der Bildungsverwaltung mit Schulporträts: Diese seien oft nicht aktuell oder verfälschten das Bild durch inkorrekte Angaben. kög

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