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Berlin: Schulsenator Böger lehnt Video-Überwachung der Schulen ab - "verfehlter Ansatz"

Schulsenator Klaus Böger (SPD) lehnt eine Videoüberwachung an Schulen strikt ab. "Das halte ich für einen verfehlten Ansatz", sagte der Senator zum Vorstoß des Regierenden Bürgermeisters Eberhard Diepgen - "Das ist ein Weg, den ich nicht beschreiten möchte.

Schulsenator Klaus Böger (SPD) lehnt eine Videoüberwachung an Schulen strikt ab. "Das halte ich für einen verfehlten Ansatz", sagte der Senator zum Vorstoß des Regierenden Bürgermeisters Eberhard Diepgen - "Das ist ein Weg, den ich nicht beschreiten möchte." Wichtig zur Vermeidung und Prävention von Gewalt sei vielmehr der persönliche Kontakt zwischen Lehrer und Schüler. Sollte es zu Vorfällen gekommen sein, muss "das Binnenklima analysiert werden".

Das bedeute, dass Schüler, Eltern und Lehrer Ausbrüche gemeinsam analysieren und bei Bedarf auch die Polizei und den schulpsychologischen Dienst hinzuziehen. "Den Effekt von Videoüberwachung können wir in den USA beobachten, dort wirkt das nicht problemlösend", gab Böger zu bedenken. Statt Kameras in den Schulen zu installieren, "sollten wir es bei der Aufsichtspflicht der Lehrer belassen".

Auf Kritik stößt der Diepgen-Vorstoß auch bei der Bildungsgewerkschaft GEW. "Das halte ich für die falsche Richtung", sagte der Vorsitzende Ulrich Thöne. Wenn Lehrer - statt während der Pause Aufsicht zu führen - künftig vor Videobildschirmen sitzen sollten, wäre das "kontraproduktiv". "Man muss doch als Lehrer dran sein, den persönlichen Kontakt zu den Schülern suchen." Pädagogen könnten weder "Polizei spielen noch sie ersetzen". Nach Ansicht des GEW-Vorsitzenden sei es jedoch angemessen, eine Videoüberwachung als zeitlich begrenzte, aktuelle polizeiliche Maßnahme einzusetzen - etwa mit dem Ziel, einen Täter zu ergreifen.

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