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Berlin: Schwarz-Weiß-Malerei vom Meister Karl Lagerfeld ist

in Mitte angekommen.

Im Schaufenster steht eine Karl-Puppe – na, immerhin, wenn der große Mann schon nicht selbst nach Berlin kommen kann, um seinen Laden in der Schönhauser Straße einzuweihen. Karl Lagerfeld hat Besseres zu tun, er zeigt in Paris seine Haute-Couture-Kollektion für Chanel.

„Die größte Herausforderung war der Denkmalschutz des Hauses“, sagt Werner Franz. Er hat mit seinem Berliner Architekturstudio Plajer & Franz nach der Premiere in Paris auch den Karl-Lagerfeld-Store in der Neuen Schönhauser Straße 8 gestaltet. Er befindet sich im prächtigen pastellrosa Gebäude des ehemaligen Altberliner Verlags, dessen Fassade tabu ist. Sprich: kein Logo, noch nicht mal ein Türschild möglich.

Dass hier Karl Lagerfeld mit seiner Eigenmarke residiert, ist trotzdem offensichtlich. Im Inneren ist der Modeschöpfer omnipräsent — auf T-Shirts, der Tapete und sogar in der Umkleide, wo Karl von einem iPad grüßt. Zur Idee dahinter sagt Werner Franz: Social Media macht auch vor dem Shopping nicht halt. Über das iPad kann man ein Foto direkt aus der Umkleide auf Facebook oder Twitter posten. Denn einfach nur gut auszusehen, reicht nach Meinung von Franz nicht mehr aus, um Kunden in Zeiten des Onlineshoppings in den Laden zu locken. Es geht vielmehr um das emotionale Storytelling der Marke. Erst wenn Kampagne, Website und Shop optimal harmonieren, funktioniert die Kundenbindung.

Logisch, dass der Store optisch dem Image des Designers Rechnung trägt; Schwarz und Weiß dominieren. Der Kontrast wird bei Materialien und Ausstattung fortgesetzt. So trifft der hochglänzende schwarze Lack der Verkauftische auf weiß geschlämmtes Mauerwerk. Gestern war Eröffnung – ohne Karl. Obwohl, er war ja trotzdem irgendwie da. Julia Stelzner

Julia Stelzner

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