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Fußbad für die einen, Sandstrahl für die anderen: Das Gewitter am Dienstag hatte sehr unterschiedliche Wirkungen.

© dpa

Schweres Gewitter über Berlin: Unwetter-Bilanz: Sturzregen hier, Sturm da

Das Unwetter am Dienstag entstand direkt über Berlin - mit kuriosen Folgen. Deshalb fällt die Wetterbilanz für den Mai von Bezirk zu Bezirk ganz unterschiedlich aus.

Zwischen Sturzflut und und Sandsturm lagen nur wenige Kilometer: Das Unwetter am Dienstagmittag traf die einzelnen Stadtteile sehr unterschiedlich, weil es auch auf sehr ungewöhnliche Weise entstanden war: Während sich von der Ostsee bis ins nördliche Berliner Umland eine durchgehende Gewitterlinie mit heftigem Regen gebildet hatte, sah es für die Hauptstadt zunächst harmlos aus. Doch dann entwickelte sich außerhalb dieser Linie eine einzelne Gewitterzelle mitten über der Stadt.

"Das Gewitter hat sich etwa über Steglitz und Mitte gebildet und ist dann ostwärts gezogen", berichtet Dennis Dalter vom Wetterdienst Meteogroup. Entsprechend heftig goss es vor allem über Marzahn, wo in einer guten Stunde fast 27 Liter Regen pro Quadratmeter herunterprasselten. Die Berliner im Süden der Stadt bemerkten davon zunächst nur fernes Gegrummel, auf das allerdings immer weiter zunehmender Wind folgte.

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Die stärksten Böen wurden da registriert, wo überhaupt kein Regen ankam: Im Gebiet etwa zwischen Adlershof und Schönefeld gab es schwere Sturmböen der Stärke 10, die teilweise heftige Staubstürme entfachten. Zugleich sank auch dort, wo es gar nicht regnete, die Temperatur binnen einer Stunde um zehn Grad. "Das ist schon heftig", sagt der Meteorologe. Wenig später stiegen die Temperaturen wieder an, aber nicht mehr so hoch wie am Vormittag.

Am Adlergestell in Schöneweide stürzte ein Baum auf die S-Bahn-Trasse, sodass der Zugverkehr auf fünf Linien rund eine Stunde lang eingestellt werden musste. Kurzzeitig hatte es auch auf der Stadtbahntrasse nahe der Friedrichstraße Behinderungen gegeben.

In den südlichen Bezirken war der Mai viel zu trocken

Während die eigentliche Gewitterfront dann auch den nördlichen Stadtteilen noch einigen Regen brachte, blieb es im Süden bis zum Abend völlig trocken: Staaken 22 Liter pro Quadratmeter, Tegel 15, Eiskeller 12, Adlershof - null, lautet beispielsweise die Regenbilanz des Tages. Daran änderten auch ein paar abendliche Tropfen nichts mehr, die nach Auskunft von Dalter zu einem großen Gewittergebiet gehörten, das über Sachsen und den Süden Brandenburgs gezogen war.

Die Feuerwehr rückte nach Auskunft eines Sprechers zwischen 13 und 15.20 Uhr zu 163 wetterbedingten Einsätzen aus - unterstützt von 13 hinzugerufenen Freiwilligen Feuerwehren. Abgesehen von dem Baum auf der Bahntrasse und einem weiteren, der in der Nähe in Baumschulenweg in eine Hochspannungsleitung gekippt war, habe es keine bemerkenswerten Einsätze gegeben, sondern nur die bei Gewittern üblichen Sturm- und Regenwasserschäden.

Nach Auskunft von Meteogroup war der Mai vor allem im Berliner Süden viel zu trocken. Dort fiel nicht mal ein Drittel des langjährig üblichen Regens, sodass auch die Waldbrandgefahr nicht gebannt ist. Und Nachschub sei allenfalls am Pfingstwochenende in Gestalt kleinerer Schauer in Sicht.

Bei der Sonnenscheinbilanz war der Mai nach Auskunft von Dalter ausgeglichen. Und weil es nach dem unterkühlten Monatsstart dann doch fast durchgehend sommerlich geworden war, ist er sogar 1,7 Grad wärmer ausgefallen als im langjährigen Mittel. Am Donnerstag beginnt meteorologisch dann der wahre Sommer - bei wieder steigenden Temperaturen.

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