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Berlin: Schygulla kommt ins Babylon

Das „Babylon“ ist wieder da: Nach drei Monaten des Bangens und Wartens ging im Filmtheater am RosaLuxemburg-Platz gestern Abend der Vorhang wieder auf. „Keine Lieder über Liebe“ stand auf dem Programm des innen und außen restaurierten Hauses.

Das „Babylon“ ist wieder da: Nach drei Monaten des Bangens und Wartens ging im Filmtheater am RosaLuxemburg-Platz gestern Abend der Vorhang wieder auf. „Keine Lieder über Liebe“ stand auf dem Programm des innen und außen restaurierten Hauses. Nach Auskunft von Geschäftsführer Tobias Hackel werde es neben Premieren, neuen Filmen und jungen Produktionen auch ein Wiedersehen mit alten Defa-Spielfilmen und Stummfilmen geben. Außerdem sind Konzerte, Lesungen und Diskussionsrunden geplant. „Wir wollen die Tradition des Filmkunsttheaters fortführen, aber gleichzeitig das Angebot erweitern“, sagt Hackel. Ein weitgehend in seinem historischen Interieur erhaltenes Filmtheater wie das nach Plänen des Berliner Architekten Hans Poelzig erbaute und 1929 eröffnete Babylon gebe es in Deutschland nicht noch einmal. Auch die Kinoorgel aus der Stummfilmzeit, auf der Filme mit Tönen und Geräuschen untermalt werden, sei eine große Rarität.

Beim Eröffnungsprogramm, das bis Sonntag läuft, spielt das Babelsberger Filmorchester (heute 20 Uhr) die Musik zu dem Stummfilm „Der Golem, wie er in die Welt kam“. Die Kulisse für diesen frühen deutschen Film wurde ebenfalls von Architekt Poelzig entworfen. Morgen gibt es auch Begegnungen mit der durch Fassbinder-Filme berühmt gewordenen Schauspielerin Hanna Schygulla sowie mit dem jetzt gerade 101 Jahre alt gewordenen Stummfilmpianisten Willy Sommerfeld. Er begleitet um 11 Uhr am Piano den Stummfilm-Klassiker „Schuhpalast Pinkus“ von Ernst Lubitsch. Danach kann man um 14.30 und 17 Uhr Hanna Schygulla sowohl auf der Leinwand in Fassbinders „Lili Marleen“ als auch auf der Bühne erleben, wenn sie aus ihrem Album „Du...Augen wie Sterne“ liest und Autogramme gibt.

Mit dem Filmfestival „go East goes Berlin“ startet am Sonntag die Festivalsaison im Babylon. Eine Woche laufen aktuelle Produktionen aus Mittel- und Osteuropa, und am 25. Mai ist Premiere des neuen Emir-Kusturica-Films „Das Leben ein Wunder“. HC

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