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Berlin: Seal steigt in die Arena

Veranstaltungsgelände in Treptow wird zehn Jahre alt – und feiert das drei Monate lang mit vielen Gästen

Wenn Kindergeburtstag ansteht, sind die Eltern immer sehr aufgeregt. Und so redete Falk Walter, als er das Geburtstagsprogramm für seine Arena Treptow vorstellte, fast zwei Stunden lang ohne Punkt und Komma. Es ging um die zehn Jahre, die seit der Gründung des Veranstaltungsgeländes vergangen sind, und die nächsten drei Monate, in denen das gefeiert werden soll. Ab Mittwoch, 1. Juni, feiert die Arena ihr rundes Jubiläum mit Konzerten, Partys, Theateraufführungen, Lesungen, Ausstellungen und Diskussionsrunden. Sänger Seal gibt mit einem Konzert den Auftakt. Vermutlich wird er von Heidi Klum, seiner Frau, begleitet, die am 1. Juni ebenfalls Geburtstag feiert: Sie wird 32. Bis Ende August treten Michail Gorbatschow, Avril Lavigne, Farin Urlaub und viele weitere Künstler und Kulturschaffende auf. Die Feierlichkeiten steigen nicht nur in der Konzerthalle, sondern auch im Glashaus, auf der Hoppetosse und auf dem Badeschiff. Zudem lässt Falk Walter noch eine Bühne auf der Freifläche am Ufer bauen. Ein Kran errichtet derzeit die zugehörige Zuschauertribüne.

Falk Walter betreibt die Vorbereitungen mit viel Hingabe. Das passt zu dem ehemaligen Schauspieler. Auch in der Vergangenheit hat er bei der Realisierung seiner Visionen nie Kosten und Mühen gescheut,obwohl er dabei oft auf Skepsis und Vorbehalte gestoßen ist: „Treptow – wo liegt das denn?“, sei anfangs der häufigste Kommentar gewesen. Den Aus- und Umbau des ehemaligen Bus-Depots hatte dem gelegentlich überdreht wirkenden Mann Mitte der Neunziger niemand zugetraut. „Es gab kaum Leute, die an die Realisierung des Projekts geglaubt haben“, sagt Walter. Aber ein paar waren es dann doch, und mittlerweile zählt die einst rostige und marode Halle zu Berlins größten Veranstaltungsorten, und Falk Walter ist mit etlichen weiteren Partyorten wie dem Big Eden, dem Freischwimmer oder dem Club der Visionäre einer der wichtigsten Veranstaltungsorganisatoren der Stadt. Es sei oft schwer gewesen, Geldgeber und Behörden von den Plänen zu überzeugen, sagt er. Aber inzwischen ist die Arena eine Art Selbstläufer. „Unsere anfängliche Vision war kleiner als das, was wir heute haben. Ich freue mich schon auf die Zeit, in der es nur noch um Inhalte geht und man nicht mehr bauen muss.“

Bis es soweit ist, könnte es noch eine Weile dauern. In nächster Zeit hat Falk Walter einiges vor: Bis Herbst 2006 will er den Admiralspalast, das ehemalige Metropoltheater in der Friedrichstraße, zum „Vergnügungstempel“ ausbauen. Und ganz nebenbei will er auch noch die Spree reinigen. Mit Hilfe des Projekts „Spree2011“ soll man in dem Fluss wieder baden können – spätestens im Jahr 2011 soll das möglich sein. Nun wird aber erst mal Kindergeburtstag gefeiert.

10 Jahre Arena: Das Fest. Am 1. Juni: Seal, 20 Uhr, 35 Euro. Das vollständige Programm unter www.arena-berlin.de

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