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Berlin: Selber singen

Ob das jetzt gut oder schlecht ist, darüber gehen die Meinungen weit auseinander. Sicher ist aber: Berlin hat sich in den letzten Jahren zu einem Eldorado des Karaoke entwickelt.

Ob das jetzt gut oder schlecht ist, darüber gehen die Meinungen weit auseinander. Sicher ist aber: Berlin hat sich in den letzten Jahren zu einem Eldorado des Karaoke entwickelt. Die bekannteste Bar heißt „Kims Karaoke“, sie liegt in einem Hinterhof am Mehringdamm versteckt. Für drei Euro Eintritt kann man hier viel Spaß haben. In Bezug auf die Musik muss man allerdings Kompromisse eingehen: Im Katalog zum Liederauswählen findet man vor allem die ganz großen Pop-Rock-Schlager-Hits. Da kann es gut passieren, dass ein Gast auf die Bühne steigt und die Anwesenden mit „Griechischer Wein“ quält. Der Geheimtipp ist daher der mafiosiartige Hinterraum, den man für Partys anmieten kann. Hier stehen eine eigene Anlage, dunkle Ledersofas und in jeder Ecke ein Fernseher zum Mitlesen.

Ein anderer Tipp: das „Monster Ronsons Sing Inn“. Vor gut einem Jahr eröffnete der Amerikaner Ron die punkig-alternative Bar, in der die Drinks günstig sind und man für zehn Euro pro Stunde einen Karaoke-Mixer mit Mikrofonen und eines der drei gläsernen Separees mieten kann. Der Musikkatalog ist nach Bands sortiert und riesig, angeblich die größte Karaoke-Song-Kollektion Europas. Hier kann man nicht nur zu Motörhead gröhlen, sondern sich auch an A-ha, den Goldenen Zitronen oder Oasis versuchen. Zum Glück kann man Echo auf das Mikrofon legen, so dass selbst der größte Dilettant nach etwas klingt.

Für die guten Sänger ist aber auch die Karaoke-Monster-Nacht im SO 36 interessant, hier dürfen sie ihr Können mal auf einer richtig großen Bühne unter Beweis stellen. Ton- und Lichttechniker setzen den jeweiligen Anwärter dabei wie einen echten Rockstar in Szene. Und wer scheitert, kann sich dann immer noch in den anderen Disziplinen versuchen: Aero-oke (Luftgitarre spielen) oder Show-Karaoke. Woanders wird sogar noch Movie-oke und Powerpoint-Karaoke angeboten – wahrscheinlich ließe sich mit ein wenig Kreativität noch viel mehr „karaokieren“. Die Erfolgsgeschichte von Karaoke geht auf jeden Fall weiter.

Kims Karaoke-Bar, Mehringdamm 32, tägl. 20-4 Uhr, 3 € Eintritt, Kontakt: 2529 8304 / Monster Ronsons Sing Inn, Lübbener Str. 19, tägl. ab 19 Uhr, Eintritt frei / Infos zur Karaoke-Monster-Nacht: www.so36.de/events.html

Christine Lang

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