zum Hauptinhalt
Luftbild von Tegel, dem geplanten Olympiaquartier im Norden Berlins.

© Tegel Projekt

Berlin und die Spiele: Senat widerspricht der Kritik der Bezirke an den Olympiaplänen

Einige Bezirke - etwa Mitte und Reinickendorf - fühlen sich bei den Planungen für die Olympia-Bewerbung vom Senat übergangen. Dem widerspricht der Senat.

Olympisches Dorf und Hightech-Park auf dem Flugfeld Tegel – der Baustadtrat des zuständigen Bezirks Reinickendorf Martin Lambert sieht „Nutzungskonflikte“ für den Fall, dass beide Pläne des Senats verwirklicht werden. Und obwohl der Bezirk bei der Umsetzung der Olympia-Planung Straßen bauen und die Umweltverträglichkeit des Vorhabens prüfen soll, wurde er vor der Abgabe der Bewerbung Berlins um den Austragungsort in Deutschland vom Senat wie berichtet gar nicht erst angehört. Um Widerstände und Bedenken gar nicht erst aufkommen zu lassen?

Senatssprecher Richard Meng bestreitet, dass die Olympia-Bewerbung in „geheimer Planung“ mit ganz wenigen Beteiligten in der Senatskanzlei ausgearbeitet worden sei. „Es gab Abstimmungen mit mehreren Verwaltungen und eine intensive Vorbereitung.“ Selbstverständlich seien dabei auch die Bezirke eingebunden worden. Deshalb sei er „über die Kritik des Stadtrates erstaunt“. Meng zufolge liege bisher aber ohnehin nur eine „Ideenskizze vor, mehr ist das nicht“. Das Flugfeld Tegel sei einer unter mehreren möglichen Standorten für das Olympia-Dorf gewesen, habe sich in der Konkurrenz aber durch die günstige Lage sowie die Bahn- und Straßennetze als der bestgeeignete Standort erwiesen.
Bei der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung hieß es, einen Konflikt zwischen den 10000 künftigen Mietern der dort geplanten 5000 Wohnungen sowie den Forschern und Unternehmern am künftigen Hightech-Standort „Urban Tech Republic“ dürfe es nicht geben. Allerdings versicherte die Verwaltung, dass im Vorfeld der Bewerbung dazu ein „Lärmschutz-Gutachten“ erstellt worden sei, so Sprecherin Daniela Augenstein: „Es gibt keine Emissionsprobleme“.
Auch Mittes Bezirksbaustadtrat Carsten Spallek (CDU) war nicht über die Oympiapläne des Senats informiert. „Wir waren weder Teil einer Planungs- noch einer Arbeitsgruppe und wurden auch nicht um Zuarbeit gebeten“, klagt er. Weil von Olympia „mehr oder weniger jeder Bezirk betroffen“ sei, bezweifelt er, dass es überhaupt Abstimmungen mit den Bezirken gab: Bei der Bedeutung des Projektes hätten „mich sonst auch meine Kollegen darüber informiert“.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false