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Berlin: Senator verzweifelt gesucht (Kommentar)

Schon das Casting für die Nebenrolle Wissenschaft/Kultur im Senat wird zum Schauspiel. Was soll erst werden, wenn wieder gespielt wird?

Schon das Casting für die Nebenrolle Wissenschaft/Kultur im Senat wird zum Schauspiel. Was soll erst werden, wenn wieder gespielt wird? Zum Beispiel mit Eckart Werthebach, zuvor respektabler Innensenator. Oder mit Peter Kurth, zuvor respektabler Finanzsenator. Absurdes Theater? Keineswegs. Zwei Besetzungsvorschläge des Regierenden Bürgermeisters Eberhard Diepgen. Dass es schwer werden würde, nach der Flucht von Christa Thoben aus dem Amt der Senatorin für Wissenschaft und Kultur einen Nachfolger zu finden, war klar. Wie schwer, zeigt sich jetzt. Diepgen muss ziemlich verzweifelt sein. Sicher verfügen Werthebach und Kurth über Sekundärtugenden, mit denen sich in normalen Zeiten jedes Ressort verwalten ließe. Aber die Zeiten sind nicht normal. Kultur und Wissenschaft befinden sich in heller Aufregung und großer Not. Da bedarf es nicht einer zusätzlichen Provokation - und eine solche wäre die Besetzung des Ressorts mit fachfremden Leuten. Nur gut, dass es in Diepgens Umfeld noch Vernünftige gibt, die ihm das ausreden konnten. Aber was nun? Christoph Stölzl, in der CDU ein Wunschkandidat, wird von Diepgen abgelehnt, auch weil er ein Problem hat: Er ist über Kreuz mit Staatsminister Michael Naumann, der ihm den Chefposten der Stiftung Preußischer Kulturbesitz verweigert hatte. Keine guten Voraussetzungen für gedeihliche Verhandlungen mit dem Bund. Vielleicht sollte Diepgen mal mit Naumann sprechen?

lom

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