zum Hauptinhalt

SERIE BERLINER Chronik: 15. Mai 1990

Die DDR-Regierung verhängt Einreisebeschränkungen für Rumänen

JAHRE

EINHEIT

Auf Ost-Berlin rollt angesichts der bevorstehenden Einführung der D-Mark eine Welle rumänischer Wirtschaftsflüchtlinge zu, wie der Tagesspiegel berichtet. Jeden Morgen um 5 Uhr 37 kommen rund 500 mit dem Zug aus Bukarest auf dem Bahnhof Lichtenberg an. 600 kampieren bereits im Bahnhofsgebäude, die Notunterkünfte, darunter eine frühere NVA-Kaserne in Biesdorf, sind überfüllt. „Wir wissen nicht mehr, wie wir dem gewaltigen Zustrom der vielen Obdachlosen gerecht werden sollen“, heißt es in der Südosteuropa-Abteilung des DDR-Außenministeriums. 80 Prozent seien Sinti und Roma.

Wenige Tage später verhängt die Regierung der DDR Einreisebeschränkungen für Bürger Rumäniens. Sie brauchen ab sofort eine Einladung oder müssen den touristischen Zweck der Reise nachweisen. In der DDR gibt es kein Asylverfahren. So werden in den ersten beiden Maiwochen mehr als 800 rumänische Asylbewerber in West-Berlin gezählt, fast alle Sinti und Roma. Gru

Zur Startseite