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SERIE BERLINER Chronik: 20. Juli 1961 Jahre Mauerbau

Tausende flüchten nach West-Berlin – die Ost-Presse wehrt sich

Auf die Fluchtwelle reagiert die Ost- Presse mit „Enthüllungen“ über angebliche Bonner Anstrengungen, „den Menschenhandel in Deutschland zu forcieren“. Im West-Berliner Notaufnahmelager Marienfelde wurden in den letzten fünf Tagen mehr als 5800 Flüchtlinge aus Ost-Berlin und der DDR registriert. Auch der Sohn des stellvertretenden DDR-Postministers Gerhard Probst ist laut West-Presse geflüchtet. „Spionageminister Lemmer“ (Bundesminister für gesamtdeutsche Fragen) leugne die Vorwürfe, aber „die in West-Berlin tätigen Anwerbeorganisationen sind im Auftrag Lemmers dazu übergegangen, die Kopfprämie für abgeworbene DDR-Bürger auf 1000 Westmark heraufzusetzen“, behauptet die „Berliner Zeitung“: „Täglich werden neue Fälle von Menschenhandel durch Kopfjäger der Abwerbezentralen Lemmers bekannt“. Doch würden „immer mehr Menschen Westdeutschland den Rücken kehren, weil sie nicht in einem Staat leben wollen, in dem SS-Mörder hohe Pensionen erhalten“. Im letzten halben Jahr habe die DDR „40 000 Westzonenflüchtlinge und Rückkehrer“ aufgenommen. Gru

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