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SERIE BERLINER Chronik: 21. Juni 1961 Jahre Mauerbau

Ein Verfassungsschützer macht rüber in den Osten – der Westen ist beleidigt

In West-Berlin liest man alle Tage von Ost-Spionen. Nun ist ein Mitarbeiter des Bundesamtes für Verfassungsschutz namens Karl Heinz Falk „in die DDR übergetreten“, für das Presseamt der DDR-Regierung eine wunderbare Gelegenheit zu einer Propaganda-Show in Ost-Berlin. Laut „Berliner Zeitung“ erzählte Falk, die „Untergrundorganisationen des Bonner Regimes“ hätten „in der Frontstadt, also mitten im Herzen der DDR“, ein „Spionage- und Sabotagezentrum aufgebaut“. Er habe vier Jahre den Auftrag gehabt, bei der Vernehmung „Republikflüchtiger“ im Lager Marienfelde Engpässe in der DDR-Wirtschaft, besonders im Maschinenbau und in der Schwerindustrie, auszukundschaften, um „Unterlagen für die systematische Störung des innerdeutschen Handels zu liefern“. Flüchtlinge würden für Spionagedienste und zur Abwerbung von DDR-Bürgern geworben, aber auch als V-Leute in die SPD, in Senatsdienststellen und Betriebe „eingeschleust“. Der Tagesspiegel bringt eine Meldung der DDR-Nachrichtenagentur ADN und merkt an, dass keine West-Journalisten zu der Pressekonferenz eingeladen waren. Gru

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