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SERIE BERLINER Chronik: 25. Januar 1961 Jahre Mauerbau

Spekulationen nach Kanzlerkandidatur: Zieht Willy Brandt nach Bonn?

Die Kanzlerkandidatur des Regierenden Bürgermeisters Willy Brandt löst in Berlin Spekulationen aus, ob und wo er für die Bundestagswahl im Herbst kandidiert, ob er auch im Fall der Niederlage gegen den mächtigen Kanzler Konrad Adenauer sein Amt aufgeben und SPD-Oppositionsführer im Bundestag werden will. Brandt fördert diese Spekulationen geradezu, indem er nur wolkig Stellung bezieht. Es sei ein Irrtum, sagt er, wenn man glaube, er werde im Hinblick auf die Kanzlerkandidatur seine politische Tätigkeit nach der Bundestagswahl in jedem Fall in die Bundesrepublik verlegen, also nach Bonn. Er werde sich auch nicht um einen Wahlkreis in Westdeutschland bemühen. Auf alle Fälle werde er seinen Wohnsitz in Berlin behalten. Sechs Landesverbände der SPD haben ihm den Spitzenplatz auf ihren Landeslisten angeboten. Der Berliner Koalitionspartner CDU drängt auf Klarheit in der „schwerwiegenden“ Frage, das Thema beschäftigt eine Woche später auch das Landesparlament in einer Debatte. – Brandt zieht schließlich als ein vom Abgeordnetenhaus entsandter Berliner Abgeordneter in den Bundestag ein, gibt aber das Mandat bereits Ende 1961 zurück. Er bleibt ja Regierender Bürgermeister, denn Adenauer bleibt Bundeskanzler. Gru

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