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SERIE BERLINER Chronik: 29. März 1989

Diagnose: Senilität bei Ex-DDR-Führung Vorwurf: Prostitution im Parlament

JAHRE

EINHEIT

Der stellvertretende Generalstaatsanwalt der DDR, Reuter, bezweifelt, dass der ehemalige SED-Erich Honecker und die Politbüromitglieder Krolikowski, Mielke, Sindermann, Stoph, Axen und Mittag vor Gericht gestellt werden. Nach Abschluss der Ermittlungen wegen Korruption und Amtsmissbrauch würden sie nun von Ärzten auf ihre Verhandlungsfähigkeit untersucht. Reuter spricht von schweren Krankheiten, bei einigen von Senilität und Verwirrung.

Der CDU-Abgeordnete Klaus Wienhold fordert SPD-Fraktionschef Ditmar Staffelt auf, für den Rücktritt des neuen Parlamentsvizepräsidenten Albert Eckert (AL-Fraktion) wegen dessen früherer Arbeit als „Schönheitsmasseur“ zu sorgen. Eckert habe seine Dienste in einem einschlägigen Kontaktmagazin angeboten und sich dabei offenbar als „Strichjunge“ betätigt. Dieser weist empört den Vorwurf der Prostitution zurück. Seine Kunden seien vor allem schwule Männer gewesen, er habe ihnen Ganzkörpermassagen und Akupressur geboten. Dies habe „immer eine erotische Komponente“. Kurz darauf tritt Eckert zurück. – Wienholds Rolle in der CDU-Parteispenden- und Bankenaffäre trug 2001 zum Sturz des Regierenden Bürgermeisters Eberhard Diepgen bei. Gru

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