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Serie Berliner Chronik: 3. April 1990

Auf der Havelchaussee gibt es Tumulte und der kranke Honecker wird verlegt.

Der rot-grüne Senat stößt mit der Teilsperrung der Havelchaussee auf erbitterten Widerstand von Bezirksbürgermeister Jürgen Klemann und Baustadtrat Ulrich Menzel (beide CDU) in Zehlendorf. An deren Weigerung, die Verbotsschilder aufzustellen, scheitert zunächst die Sperrung des 1,7 Kilometer langen Teilstücks zwischen Lieper Bucht und Großer Steinlanke. Auf der Havelchaussee, wo Klemann die Schilder einfach dem Verkehrssenator Horst Wagner übergibt, kommt es zu tumultartigen Szenen zwischen Befürwortern und Gegnern des Durchfahrverbots, Wagner und Umweltsenatorin Michaele Schreyer werden beschimpft und körperlich bedrängt. Erst Tage später lässt der Baustadtrat auf wiederholte Weisung des Senats die Schilder aufstellen. Die Teilsperrung für Pkw soll dem Wald- und Grundwasserschutz dienen. Sie wurde später durch das nächtliche Durchfahrverbot der Havelchaussee ersetzt.

Der schwer kranke Erich Honecker wird aus dem Pfarrhaus von Lobetal bei Berlin in ein sowjetisches Militärhospital bei Beelitz verlegt. Sein Zustand habe sich verschlechtert, heißt es. Erst am 24. März war der Umzug von Erich und Margot Honecker in ein komfortableres Ferienheim des DDR-Ministerrats bei Neuruppin an dortigen Bürgerprotesten gescheitert. Gru

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